9 März 2015

Viele große Unternehmen haben zu viele Cloud-Anbieter unter Vertrag. Das Resultat: Eine zu komplexe Cloud-Umgebung – mit dem Nachteil, dass das Geschäft darunter leidet.

Zwei Drittel der IT-Entscheidungsträger in multinationalen Unternehmen würden gern sämtliche Cloud-Dienste von einem Anbieter beziehen, die meisten haben sich allerdings für Angebote von drei Anbietern entschieden. Dies führt zu einer komplexen Cloud-Umgebung, die die Agilität verringert und Markteinführungszeiten erhöht.

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So die Ergebnisse einer Studie des australischen Kommunikationsdienstleister Telstra.

Laut Martin Bishop, Leiter des Bereichs Network, Applications Services bei Telstra, wird mit der stärker als je zuvor gegebenen Verbraucherkontrolle im Kaufprozess eine flexible und skalierbare Cloud-Infrastruktur für den Erfolg eines Unternehmens immer entscheidender.

Alles in der privaten Cloud ist nicht der ideale Endzustand

„Wir leben in einem Käufermarkt und unsere Studie lässt darauf schliessen, dass viele Unternehmen zur Erfüllung unterschiedlicher Kundenerwartungen mit mehreren Cloud-Anbietern zusammenarbeiten, um ihre diversen Infrastrukturbedürfnisse zu erfüllen. Das Ergebnis ist dann möglicherweise eine komplexe Cloud-Umgebung, die für Unternehmen schwer zu verwalten, integrieren und kontrollieren ist“, sagt Bishop.

Trotzdem zeige die Studie auch, dass „die Bündelung von Ressourcen in einer einzigen privaten Cloud ebenfalls nicht der ideale Endzustand ist. Die meisten IT-Entscheidungsträger argumentieren, dass dieses Modell nicht die erforderliche Flexibilität für die unterschiedlichen Prozesstypen, Dienste und Arbeitslasten bietet, die globale Unternehmen unterstützen müssen.“

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Warum eine Hybridlösung in Unternehmen?

Der hybride Ansatz ist im Kommen

Mit der Wegbewegung von den privaten Clouds von gestern scheine der Trend 2015 hin zu einem hybriden Ansatz zu gehen, der von einem einzelnen Partner bereitgestellt wird, der vollständig für die Cloud-Dienste eines Unternehmens verantwortlich ist.

Die Studie zeige, dass 72 Prozent der IT-Entscheidungsträger einen einzelnen Anbieter oder Vermittler für alle Cloud-Dienste bevorzugen würden, „statt mit den Herausforderungen beim Management mehrerer Anbieter zu kämpfen“, erläuterte Bishop.

Laut der Telstra-Studie sind es die Flexibilität und Skalierbarkeit in Verbindung mit einer Hybrid-Cloud, die lokale IT-Führungskräfte zu den attraktivsten Vorteilen dieses Modells zählen.

„Der Markt hat sich verändert und die Kunden haben jetzt die Macht, Dinge so zu machen, wie sie möchten – immer und überall“, so Bishop. Im Zentrum dieser Möglichkeiten stehe eindeutig die Technologie. Und Unternehmen, die es schafften, die Leistungsfähigkeit der Hybrid-Cloud an die Kundennachfrage anzupassen, seien gut positioniert für die Schaffung der sogenannten Customer Centric Cloud, die beweglichere Anwendungsentwicklungen und -tests, eine schnellere Entscheidungsfindung und insgesamt eine optimierte Kundenerfahrung ermögliche.

Cloud-Anbieter haben viele Aufgaben

Die Studie von Telstra ergab, dass zwar vier von zehn der Unternehmen IaaS implementiert haben – 42 Prozent planen die Implementierung in der nahen Zukunft. Cloud-Anbieter könnten aber mehr tun, um Unternehmen bei ihren IaaS-Migrationen zu leiten.

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Kunden wollen immer, überall und mit jedem Endgerät arbeiten können.

„Unternehmen, die IaaS nicht nutzen, könnten hinter ihre Wettbewerber zurückfallen, während sie selbst mit Ineffizienzen und hohen Kosten konfrontiert werden und die Fähigkeit verlieren, kritische Informationen und Daten umfassend zu nutzen“, erklärt Bishop. All diese Aspekte seien nicht nur aus IT-Perspektive wichtig, sondern hätten ben auch wesentliche Auswirkungen auf das breitere Unternehmen und die Endkunden.

Die Implementierung von IaaS sei auch branchenabhängig sehr unterschiedlich. Hauptsächlich genutzt werde die Technologie in den Bereichen Produktion (61 Prozent), professionelle Dienstleistungen (54 Prozent) sowie Finanz- und Versicherungswesen (46 Prozent). Die Hochschulbildung hingegen zeige die geringste IaaS-Nutzungsrate. „Hier haben mehr als ein Viertel (27 Prozent) zurzeit nicht die Absicht, die Technologie zu implementieren“, sagte Bishop.

Globale Dienstleister sind gefragt

Mit den Bestrebungen der Unternehmen, in neue und aufstrebende Märkte in Asien und rund um die Welt zu expandieren, ergab die Studie von Telstra, dass die Hälfte der Teilnehmer (49 Prozent) sich eher für einen globalen als einen lokalen Dienstanbieter entscheiden würde – nur 27 Prozent würden eine lokale Option bevorzugen.

„Der Wettbewerb ist in sämtlichen Branchen erbittert und zunehmend international. Viele Unternehmen wünschen sich heute die Fähigkeit, Daten offshore zu hosten, um das Unternehmenswachstum zu unterstützen. Und wie unsere Studie zeigt, sehen sie einen Wert darin, mit Anbietern zusammenzuarbeiten, die mit den verschiedenen Verordnungen, Regierungsbestimmungen und Gesetzen in den zahlreichen Märkten ihrer Tätigkeit vertraut sind“, schloss Bishop.

Weitere Informationen zum Whitepaper der neuen Telstra-Studie „Customer Centric Clouds – Hype or Hybrid“ finden Sie hier.

Dieser Artikel wurde von Heide Witte verfasst. Die langjährige IT-Fachjournalistin war stellvertretende Chefredakteurin der PC-WELT und Senior Consultant in einer PR-Agentur mit Kunden aus dem ITK-Bereich. Ihr Lieblingsthema: „Das bewegt den Mittelstand“. Twitter: @HeideWitte

Quelle Header-Bild: Telstra