22 April 2015

Es könnte einen großen Beitrag für die Industrie bedeuten – der Roboter YuMi vom Schweizer Roboterriesen ABB, der zusammen mit Menschen und nicht nur alleine vor sich hinarbeitet. Parallel dazu funktioniert das Ganze beim Arbeiten auch noch ohne Sicherheitsrisiken, für alle Beteiligten.

Bild: Pixabay

Roboter werden bald wieder mehr menschliche Gesellschaft haben. Bild: Pixabay

 

„Zusammen erreicht man mehr“ oder „vier Augen sehen mehr als zwei“, solche Sätze hört man nicht nur im alltäglichen Leben oft, sondern vor allem in der Arbeitswelt. Ein produzierender Betrieb ist auf gründliche Kontrolle angewiesen, diese ist sogar existentiell für den Verbleib des Unternehmens entscheidend. Arbeitsprozess-, Stückzahl- und Qualitätsüberprüfungen wurden bisher meist in entweder voneinander getrennten Arbeitsprozessen von Menschen oder Maschinen vorgenommen, aber kaum gemeinsam. Das könnte sich ab sofort ändern.

Wer ist YuMi?

Der auf der Hannover Messe 2015 vorgestellte Roboter ist ein zweiarmiger Menschenfreund, der kollaborativ in Arbeitsvorgänge eingebunden wird. Ausgestattet mit einem präzisem Kamerasystem, äußerst empfindlicher Sensorik und „gewissenhaften“ Sicherheitseinstellungen hat der Roboter sehr gute Voraussetzungen, mit Menschen zu arbeiten, um so Automatisierungsprozesse auf ein neues Level zu heben. Gerade in Puncto Sicherheit ist YuMi ein aufmerksamer Mitarbeiter. Eine Gefährdung für den Menschen, entsteht, wie in vielen anderen Produktionsprozessen mit Robotern, nicht. Glaubt man dem Hersteller, wird derade in der Herstellung von Hardware oder der Elektroindustrie YuMi schnell und flexibel in den Fertigungsprozess, an dem Menschen und Maschinen gemeinsam beteiligt sind, eingebaut, um den immer schneller, besser und effizienteren Vorgaben der Industrie gerecht zu werden. Getestet wurde in house in verschiedenen Fertigungsstätten von ABB selbst, in verschiedenen Kombinationen mit Beschäftigten und Robotern – der Wunsch nach resultierenden Produktionssteigerungen und Zeiteinsparungen wurde erhört, ebenso wie der nach keinerlei Sicherheitsrisiken.

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Was kann YuMi nicht?

ABB versorgt den Markt seit über 40 Jahren mit Robotern und kann daher große Erfahrung im Bereich Entwicklung neuer Innovationen vorweisen. Der Schulungs- und Simulationsprozess in der Robotik ist grundsätzlich die komplexeste und zeitaufwändigste Problematik bisher, da Roboter nicht gleichzeitig produzieren und Abläufe lernen können. Die Lösung hierfür bietet ABB mit einer so genannten „Schulungszelle“, in die der Roboter beispielsweise am Rande der Produktionsstätte geführt werden kann.

Dieses vollausgestattete IT -Learning-Center lehrt YuMi die Basisfunktionen seiner Robotik über ein Werkzeugwechselsystem- ein Arm von YuMi ist für das Greifen, der andere für das Simulieren der Produktionsvorgänge zuständig. Beispielszenario: Während ein Roboter produziert, lernt ein weiterer in der Schulungszelle. Die Frage der hiermit verbundenen Investitionskosten, lässt sich mit einem Wort beantworten: Effektivitätssteigerung. In Testphasen konnte die Produktion, gegenüber traditionellen Industriestätten, um das doppelte gesteigert werden und so ein Produktionsszenario geschaffen werden, dass den Roboter zu einem hochproduktiven Arbeitsmittel werden lässt.

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Keine Menschen in Produktionshallen – sieht das Zukunftsbild anders aus? Quelle Bild: Flickr Steve Jurvetson, CC BY 2.0

Wann arbeitet YuMi mit uns?

Die Industrie von heute braucht bessere, sichere und effektivere Automationsprozesse. Durch diesen zweiarmigen Kameraden kann eine produktive und kollaborative Zusammenarbeit von Mensch und Maschine erreicht werden, wie ABB verspricht. Die Zukunft zeigt in genau diese Richtung.

 

Quelle Header-Bild: Pressebereich Hannover Messe

Dieser Artikel wurde von Doris Breitenreuter verfasst. Sie ist zuständig für Business-IT-Themen bei der Münchner Kommunikationsagentur Evernine. Regelmäßige Veröffentlichungen für IT-Magazine wie T3N Digital Pioneers und ChannelPartner gehören zu ihrem Repertoire. Twitter: @breitenreuter