18 Februar 2016

Unterhaltungselektronik schafft den Einzug in die Medizin. Mit der VR-Brille eröffnen sich vollkommen neue Möglichkeiten für Operationen am Menschen. In Paris gab es bereits eine Sensation.

Lesen Sie weiter auf cloudmagazin.com

Es klingt wie eine Nachricht für die Boulevardpresse: VR-Brille rettet Menschenleben bei Operation. Doch genau das ist jüngst bei einer medizinischen Weltpremiere in Paris geschehen.

Neurochirurg Philippe Menei operierte einen Patienten am Gehirn.

Das Problem: Bei Gehirnoperationen müssen die Patienten immer wach bleiben. Das klingt nach Folter und nicht umsonst versuchen die Patienten ihr Möglichstes, solch einer Situation zu entkommen.

Der Pariser Arzt hat eine Lösung gefunden. Denn eine Narkose ist bei solchen Operationen nicht möglich, der Patient muss jederzeit bei der Operation wach sein, um die Funktionen seines Sprachzentrums, Motorik und die Augenfunktionalität zu überprüfen.

Virtual Reality für Operationen

Mit der VR-Brille können sich Patienten in eine andere Welt versetzen, während sie ohne Narkose am offenen Gehirn operiert werden. Das verschafft nicht nur etwas mehr Beruhigung, auch die Medizin profitiert vom Einsatz der VR-Brille maßgeblich.

Denn der Patient befindet sich in einer komplexen künstlichen Welt. Alle Sinne sind in solch einer Situation besonders stark angesprochen. Operierende Ärzte können auf diese Weise Verbindungen im Gehirn messen, die bei Eingriffen ohne VR-Brille nicht möglich wären. Wie reagiert das Gehirn etwa auf bestimmte Lichtimpulse, Gefühle oder Stresssituationen?

Durch Virtual Reality erhoffen sich die Mediziner in Zukunft das Risiko bei Gehirnoperationen erheblich zu minimieren. Bisher kam es nicht selten vor, dass bei der Operation eines Gehirntumors auch das Sprach- oder Sehzentrum verletzt wurde.