21 März 2018

Personalvermittler wollen auf sozialen Netzwerken ein besonders professionelles Bild erwecken. Laut einer Analyse von LinkedIn ist jedoch das Gegenteil der Fall. Recruiter weisen in der Eigendarstellung teilweise eklatante Defizite auf – cloudmagazin.com fasst die „No-Gos“ des Digital Recruitings zusammen.

In Zeiten des Fachkräftemangels gelten Recruiter als Hoffnungsträger für die Besetzung von Schlüsselpositionen. Die HR-Experten machen neue Talente ausfindig und bewerten ihre Profile auf den sozialen Medien. Woran viele im ersten Moment nicht denken: Auch die Recruiter werden von den Talenten genauestens unter die Lupe genommen.

Bewerber beobachten Recruiter häufig sehr kritisch

Recruiter bemühen sich auf Jobbörsen und sozialen Netzwerken einen besonders professionellen und kompetenten Eindruck zu erwecken. Sie versuchen Ihrem Profil ein Spezialwissen zu implementieren und sich somit als Experten zu positionieren. Dabei folgen sie der Entwicklung des Arbeitsmarktes, dessen Wandel immer genauer definierter Aufgabenprofile vorsieht und somit echte Spezialisten erfordert. 

Das Resultat: Statt sich gezielt abzugrenzen, gleicht ein Rectruiter-Profil dem anderen. Das weltweit größte berufliche Netzwerk LinkedIn hat nun die zehn „No-Go“-Schlagwörter ermittelt, die HR-Profis am häufigsten in ihren Profilen nutzen und die im Idealfall vermieden werden sollten. In der Liste landet „spezialisiert“ auf Platz eins, dahinter folgen „erfahren“ und „Führungsqualitäten“. 

Das sind die zehn am häufigsten verwendeten Schlagwörter in HR-Profilen:

  1. Spezialisiert
  2. Erfahren
  3. Führungsqualitäten
  4. Expertenwissen
  5. Leidenschaftlich
  6. Strategisch
  7. Qualifiziert
  8. Verantwortungsbewusst
  9. Motiviert
  10. Erfolgreich

Stattdessen sollten die HR-Experten laut Barbara Wittmann, LinkedIn-Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen, mehr Persönlichkeit zeigen und sich stärker der Arbeitgebermarke anpassen. 

Barbara Wittmann, Direktorin für den Bereich Rekrutierungslösungen bei LinkedIn. (Bild: LinkedIn)

Natürlich möchten auch Recruiter möglichst kompetent wirken und als Experten wahrgenommen werden. Doch im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen nehmen sie im Dialog auf LinkedIn eine andere Rolle ein“, sagt Wittmann. 

Sie müssen den Kandidaten nicht ihr Expertenwissen vermitteln, sondern als verlängerter Arm des Unternehmens auftreten und daher bereits einen Teil der Kultur vermitteln. Deshalb sollte das Profil sowohl eine persönliche Note enthalten, als auch mit dem Bild der Arbeitgebermarke übereinstimmen, die sie repräsentieren“, so Wittmann weiter.

 

Quelle Titelbild: Ivanko_Brnjakovic / iStock