6 März 2015

Mit Frank Türling, dem Vorsitzenden des Verbands Cloud Ecosystem, hat die Münchner Kommunikationsberatung Evernine über das neue Informationsportal German Businesscloud gesprochen. Der Manager Türling ist sich sicher, mit diesem Katalog mehr Transparenz auf dem Cloud-Markt zu schaffen und so die Nachfrage am Markt zu erhöhen.

F: Herr Türling, was genau ist die German Businesscloud?
A: Kurz gesagt handelt es sich bei der German Businesscloud um ein neutrales Verzeichnis „echter“ Cloud-Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Über unser Portal erhalten einerseits Interessenten eine übersichtliche Auflistung von Lösungen, Services, Anbieter und Experten im Cloud-Umfeld. Anderseits generiert unser Cloud-Katalog für die Anbieter wertvolle Leads.

Ein Einblick in die German Businesscloud

Ein Einblick in die German Businesscloud

F: Welche Ziele verfolgen Sie?
A: Wir sind davon überzeugt, das richtige Signal an der richtigen Stelle gesetzt zu haben. Unser Informationsportal vermittelt hochwertige Cloud-Lösungen aus allen Bereichen und sorgt für mehr Transparenz auf dem Markt. Unser großes Ziel ist es, unsere Position als neutrales und hochqualitatives Netzwerk im deutschsprachigen Cloud-Business kontinuierlich weiter auszubauen, sowie gleichzeitig die Qualität auf dem Cloud-Markt zu erhöhen und die Nachfrage nach Cloud-Lösungen zu steigern.

F: Aus welchem Bedürfnis heraus entstand die German Businesscloud?
A: Die Anzahl von Cloud-Lösungen wächst sehr schnell und daher ist das Cloud-Angebot für viele Interessenten noch intransparent. Wir stellen mit der German Businesscloud einen zentralen Katalog für die deutsche Wirtschaft bereit, der Licht ins Dunkel des Angebotsdschungels bringt und die Qualität von Cloud-Lösungen auch für Nicht-Fachleute beurteilbar macht, indem wir die Angebote übersichtlich darstellen. Ist eine Firma beispielsweise auf der Suche nach einer geeigneten CRM-Lösung aus der Cloud, liefern wir neben neutralen Informationen zum Angebot auch wichtige Details, zum Beispiel Informationen über den Standort des Datacenters oder erfolgreich abgeschlossene Zertifizierungen, wie Trust in Cloud.

F: Und nach welchen Auswahlkriterien bzw. Maßstäben erfolgt die Trust-in-Cloud-Zertifizierung?
A: Anhand eines Fragebogens beurteilen wir aus Kundensicht in fünf Kategorien die Datensicherheit, Qualität der Bereitstellung, Entscheidungssicherheit, Vertragsbedingungen und Serviceorientierungen einer SaaS-Lösung. Dieser Fragebogen steht übrigens für Interessenten als kostenlose Checkliste zur Auswahlunterstützung von SaaS-Lösungen auf unserer Webseite zur Verfügung. Der öffentliche Fragebogen gibt Antworten zu Fragen wie: Betreibt der Anbieter seine Cloud-Lösung und die Datenhaltung im rechtlich gesicherten Raum der Bundesrepublik Deutschland? Verfügt das Rechenzentrum über eine in Deutschland gängige Zertifizierung, die Qualitätskriterien nachvollziehbar dokumentiert? Trust in Cloud ermöglicht es Interessenten, Cloud-Lösungen möglichst objektiv miteinander zu vergleichen. Voraussetzung, um unser Qualitätszertifikat „Trust in Cloud“ zu erhalten ist, dass ein Cloud-Anbieter für seine Lösung mindestens drei Referenzen nachweisen kann. Außerdem müssen in jeder Kategorie mindestens 2/3 der Qualitätskriterien erfüllt sein.

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Das Gütesiegel „Trust in Cloud“

 

F: Welche Anbieter sind bisher dabei?
A: Bereits zum Start der German Businesscloud sind 25 Anbieter aus dem Cloud Ecosystem vertreten, welche die unterschiedlichsten Lösungsangebote wie CRM, ERP, Dateimanagement und viele weitere Services aus der Cloud anbieten. Wir öffnen die German Businesscloud allerdings für alle Cloud-Anbieter, die unsere Qualitätskriterien erfüllen. Wir erwarten zum Jahreswechsel mindestens 50 Cloud-Lösungen in der Auswahl zu haben.

F: Sie sprechen von der German Businesscloud. Wie viel „German“ steckt in Ihrer Business Cloud wirklich?
A: Obwohl für viele mittelständische Unternehmen die Datenhaltung in Deutschland nach deutschen Gesetzen wichtig ist, können für deutsche Unternehmen selbstverständlich auch internationale Cloud-Angebote hervorragend geeignet sein. Deutsche Unternehmen finden auf der German Businesscloud daher die weltweit besten Cloud-Lösungen. Das „German“ steht für „empfohlen für deutsche Unternehmen“,das „Businesscloud“ für B2B-Angebote. Es geht also nicht darum, nur deutsche Lösungen zu präsentieren, sondern für deutsche Unternehmen passende Cloud-Angebote. Selbstverständlich sind Lösungen wie Office 365, Salesforce oder andere internationale Lösungen gut einsetzbar für deutsche Unternehmen. Daher sind diese gerne auf der Informationsplattform willkommen. Voraussetzung für die Listung sind unsere Qualitätskriterien.

Anbieter

Auch die Anbieter-Registrierung ist ganz einfach.

F: Welchen Aufwand müssen die Anbieter erbringen und was erhalten Sie dafür?
A: Die German Businesscloud ist eine Informationsplattform und kein Marktplatz. Das heißt, wir verlinken auf der German Businesscloud ausschließlich zwischen Interessenten und Anbietern. Daraus entsteht dann optimalerweise eine Geschäftsbeziehung zwischen beiden Parteien. Die Konditionen für Cloud-Anbieter für eine Listung auf der German Businesscloud sind für den Marktstart sehr günstig. Mitglieder des Cloud Ecosystem erhalten das Businesscloud-Basisprofil kostenlos. Jede weitere Lösung, die sie registrieren wollen, kostet monatlich 15 Euro. Für Nicht-Mitglieder kostet der Basisprofil 30 Euro im Monat, jede weitere Lösung – genau wie bei unseren Mitgliedern – 15 Euro monatlich. Mitglieder unterstützen wir zudem in unserem Gemeinschaftsmodell bei diversen Marketingmaßnahmen, Events fürs Networking und Messeauftritten.

F: Wie wird sich Ihrer Meinung nach der deutsche Cloud-Markt in Zukunft entwickeln?
A: Der deutsche Cloud-Markt wird weiter wachsen, da Cloud-Lösungen für die meisten kleinen und mittleren Unternehmen wirtschaftlich sehr attraktiv sind. Hier wären vor allem Unternehmen mit Außendienstmitarbeitern und Mitarbeiter im Homeoffice zu nennen, deren Arbeit sich durch die Cloud erheblich erleichtert. Aber auch viele kleinere Unternehmen und Mittelständler, die keine eigene IT-Abteilung haben, sind für das Wachstum verantwortlich. Darüber hinaus erkennen zunehmend expandierende Unternehmen mit mehreren Standorten, die alle Benutzer miteinander vernetzen müssen, die Vorteile der Cloud.

Das Interview führte Alexander Roth Er ist Chefredakteur von cloudmagazin.com und Leiter der Kommunikationsagentur Evernine. Der IT-Journalist publiziert u.a. für Computerwoche, Heise, ChannelPartner, PC-Welt und SAP.info. Twitter: @486sx