27 Mai 2016

Unternehmen werden sich in Zukunft immer mehr an die fortlaufende Digitalisierung anpassen müssen. Grund dafür: Das Internet der Dinge. Eine dramatische Weiterentwicklung des Internets welches drastische Veränderungen der Geschäftsmodelle sowie langfristige Herausforderungen für Manager mit sich bringt.

Das Internet der Dinge wird enorme wirtschaftliche Veränderungen mit sich bringen. Aber wieso eigentlich? Sensoren sind in der Industriebranche keine innovative Erfindung auch wenn sie seit neuestem immer kleiner und preiswerter werden, revolutionär ist das noch nicht. Und auch das Internet gibt es ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit.

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Ein ganz heißes Thema im IoT-Zeitalter: Vernetzte Autos. Quelle: Pixabay

Was also ist so besonders und neu am „Internet of Things“ (IoT)? Es handelt sich hierbei um eine Technologie die versucht, alltägliche Dinge die bisher auf die Steuerung durch ihre menschlichen Besitzer angewiesen sind, zu vernetzen. Eine fast überall verfügbare Kommunikationsinfrastruktur mit einheitlichen Schnittstellen und Protokollen ermöglicht die Verbindung der Plattformen und dient der Datenübertragung. So ermöglicht das Internet der Dinge nun ganz neue Geschäftsmodelle, wie beispielsweise nutzungsbezogene Mietmodelle.

Was die damit mögliche Vernetzung nahezu beliebiger Objekte alles ermöglichen kann, ist derzeit noch gar nicht absehbar. Hersteller, Anwender und Digitalisierungs-Experten wie QSC befinden sich weitgehend noch im Stadium des Studierens, Experimentierens und Staunens. Einiges zeichnet sich aber schon ab: So wird beispielsweise das Wartungs- und Reparaturwesen auf eine ganz neue Basis gestellt, denn Maschinen und Anlagen können während sie, wo auch immer, im Einsatz sind, laufend ihre Betriebsdaten an eine zentrale Datenbank übermitteln.

Als Folge davon ist der Wartungstechniker gleich und sofort mit den richtigen Ersatzteilen zur Stelle; mehr noch: aus der wachsenden Datenmenge – Stichwort Big Data – lassen sich Muster und Auffälligkeiten ablesen, Prognoseverfahren können mit hoher Wahrscheinlichkeit ermitteln, welche Maschinen wann Probleme machen – und das noch bevor überhaupt nur eine Schraube klappert.

Wie entstehen neue Geschäftsmodelle?

Der Grad der Digitalisierung entscheidet am Ende, ob ein Unternehmen auch in Zukunft noch erfolgreich sein wird, oder nicht. Es werden aber dadurch ebenso ganz neue Geschäftsmodelle erst ermöglicht. Wenn man nämlich die Betriebszeiten einzelner Anlagen zentral in Echtzeit erfassen kann, dann ist es auch möglich, diese unterschiedlichen Nutzern zuzurechnen.

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Industrie und Baugewerbe – die Digitalisierung macht vor keiner Branche halt. Quelle Pixabay

So können sich beispielsweise in einem Gewerbe- oder Innovationspark mehrere kleine Unternehmen den Betrieb großer, aufwändiger Maschinen teilen. Sie kommen so an Anlagen, für die sie die Investition allein niemals hätten aufbringen können; das IoT ermöglicht es, die Nutzung genau zuzurechnen, wenn nötig sogar einzelnen Werkstücken, und dazu muss auch kein „Zählerableser“ ins Haus kommen. Die Hersteller derart vernetzter Maschinen und Anlagen schaffen sich damit neue Märkte und die Anwender werden wettbewerbsfähiger.

Solche Geschäftsmodelle lassen sich zum Beispiel im Fuhrparkmanagement realisieren, wo sich dann mehrere Firmen Fahrzeuge teilen, oder auch bei Baumaschinen, wo ja verschiedene Gewerke phasenweise unterschiedlichen Maschineneinsatz verlangen. Maschinenmiete ist natürlich nicht neu, aber das IoT erlaubt es, die Nutzung exakt und nicht nur nach starren Zeitplänen zuzurechnen, und die vernetzten Maschinen oder Fahrzeuge können auf dieser Basis dynamisch verteilt werden. Auch hier können datengestützte Prognosemodelle zu einer optimalen Auslastung führen. Überhaupt wird das Modell der nutzungsbezogenen Miete auf Grundlage des IoT in Verbindung mit einer zentralen Software-Plattform künftig im Wirtschaftsleben eine viel größere Rolle spielen, weil es die Flexibilität bietet die dynamische Märkte heute benötigen. Hier stehen wir erst am Anfang.

Quelle Video: Internet of Things via Youtube