IT verändert Unternehmen heute nachhaltig. Das weiß auch der Mittelstand. Doch so ganz scheint die Bedeutung der digitalen Transformation nicht angekommen zu sein.
„Digitale Transformation“ – ist das für mittelständische Unternehmen heute mehr als nur eine Worthülse? Gemeint ist, dass sich Firmen langfristig durch die Möglichkeiten und Potenziale digitaler Medien und des Internets verändern werden und müssen, wenn sie sich an das Digitale Zeitalter anpassen möchten. Letzten Endes geht es dabei um die Frage, ob Unternehmen es schaffen, ihre digitale Strategie, das Management und IT-Struktur so auszurichten, dass dadurch neue Geschäftschancen und neue Geschäftsmodelle entstehen.
Verkennt der deutsche Mittelstand die Gefahr, die damit einhergeht, dass ihm der Willen zu langfristigem Wandel fehlt? Konkret: Droht er deshalb in naher Zukunft im Wettbewerb abgehängt zu werden? Dies legen die Ergebnisse einer Studie eines großen Analystenhauses nahe. Die Befragung soll in einer Art Bestandsaufnahme zeigen, wie weit deutsche mittelständischen Unternehmen in Sachen Digitale Transformation in Deutschland 2015 wirklich sind. Dafür wurden im Februar 2015 über 250 deutsche Unternehmen aller Branchen befragt. Im Fokus standen IT-Entscheider und das Management von mittelständischen Unternehmen: Fast 80 Prozent der Befragten kamen aus KMUs sowie dem Mittelstand und nur 20 Prozent aus Großunternehmen.
Richtige Grundannahme, falsche Folgerung?
Mit rund jeweils 80 Prozent, stimmen die befragten Mittelständler der Aussage zu, dass die IT grundlegend ist für ihr Geschäftsmodell und das dieses auch in Zukunft immer stärker von Technologien, Internet und digitalen Innovationen beeinflusst wird. Das heißt: Der Mittelstand erkennt ganz klar, dass nichts anderes als eine erfolgreiche digitale Transformation der entscheidende Faktor für den unternehmerischen Erfolg ist.
Aber: Gleichzeitig scheint eine Art „Verdrängung“ stattzufinden, denn wo bleiben der Mut und der Schritt zu langfristigen Veränderungen, die die gesamte Unternehmensstruktur wandeln können? Fast die Hälfte der Unternehmen wollen ihr Geschäft laut IDC nicht nachhaltig verändern. Auch sehen sie kaum eine Gefahr darin, dass Querdenker aus anderen Branchen oder von agilen Startups eine Gefahr für die althergebrachten Geschäftsmodelle sein könnten.
Rüsten für digitale Transformation, nicht dagegen
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Anderes ausgedrückt: Unternehmen scheinen sich zwar zu rüsten, um der Transformation stand zu halten. Das entspricht jedoch mehr einem Rüsten mit dicken Mauern gegen die Veränderungen, als eine zukunftsweisende Öffnung für neue Prozesse und Entwicklungen, wie dem Internet der Dinge, Big Data Analysen und weiteren neuen Technologien.
Dieser Artikel wurde von Doris Breitenreuter verfasst. Sie ist zuständig für Business-IT-Themen bei der Münchner Kommunikationsagentur Evernine. Regelmäßige Veröffentlichungen für IT-Magazine wie T3N Digital Pioneers und ChannelPartner gehören zu ihrem Repertoire. Twitter: @breitenreuter
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