19 April 2016

Der Markt für mobile Endgeräte ist längst überlaufen. Gerade im Unternehmensalltag halten sich allerdings hartnäckig nur ein paar wenige Größen. Cloudmagazin.com hat das LG G5 getestet und meint: Mehr Smartphone gibt es 2016 mit Sicherheit nicht.

LG G5

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Das G5 ist das erste Flaggschiff von LG mit einem Aluminiumgehäuse. (Bild: Evernine)

Fingerabdrucksensoren, Aluminium-Gehäuse, gebogene Displays oder Kameras auf jeder Seite (manchmal sogar mehr). Wer heute ein Smartphone kauft, der bekommt die Nachwehen eines gesättigten Marktes zu spüren. Den Herstellern fehlt jegliche Kreativität, es wird nur noch edler oder ausgefallener.

Mit dem LG G5 setzen die Südkoreaner in einem Teil allerdings dagegen. Denn das neue Flaggschiff ist das erste modulare Smartphone für den Mainstream. Der Trick: Über eine Schublade lässt sich das Smartphone über verschiedenste Module erweitern. Cloudmagazin.com hat das LG G5 als einer der ersten Magazine in Deutschland in die Hände bekommen und hat das Flaggschiff ausführlich getestet.

High-Performance in Taschenrechner-Größe

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(Bild: Evernine)

Beim LG G5 kommt der neueste Qualcomm Snapdragon 820 Prozessor mit 2,15 Taktrate pro Kern zum Einsatz. Der Vierkern-Prozessor läuft auf einer 64-Bit-Architektur und vier Gigabyte Arbeitsspeicher unterstützt.

AnTuTu

Auf Zahlen vertrauen: Das LG G5 schafft es untern den aktuellen Top 10 der Smartphones auf Platz Vier. (Bild: Evernine)

Das Ergebnis dieser gut abgestimmten high-end Hardware kann sich sehen lassen. Das LG G5 kommt im AnTuTu Benchmark (Ranking anhand fixer Werte) auf Platz vier der Top-Smartphones.

Modulare Einsatzmöglichkeiten

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(Bild: Evernine)

Ein Smartphone mit Schublade? Das gab es noch nie. Akkudeckel aus Plastik, klar. An dieser Stelle war bis letztes Jahr selbst LG ein großer Verfechter des Polymer. Doch beim neuen Alu-Gehäuse war Umdenken gefragt. Die Lösung: Eine Schublade, die Akku, Ladestecker und Lautsprecher vom restlichen Smartphone trennt.

Der Akku lässt sich nach wie vor tauschen. Und zusätzlich gibt es eigentlich unendlich viele Modul-Möglichkeiten. LG gibt hier ein paar Ideen vor. Zum Verkaufsstart gibt es ein Modul mit Kameragriff, Zusatz-Akku und Auslöser. Außerdem kooperiert LG bei seinem zweiten Modul noch mit Bang und Olufsen und bringt einen Aufsatz für verbesserte Soundqualität.

LG Friends

Aktuell bietet LG zwei „Friends“ für das G5 an. (Bild: Evernine)

Angekündigt wurden bereits auch weitere Module für dieses Jahr, genaue Details gab das südkoreanisches Unternehmen jedoch noch nicht bekannt. Das cloudmagazin.com hofft auf viele spannende Module, mit etwas Glück auch günstigere Module etwa von Drittherstellern.

Display mit gefährlichem Schwung

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(Bild: Evernine)

Wer sich etwas mit LG auskennt, weiß, dass das südkoreanische Unternehmen zu den Top-Herstellern bei Displays gehört – nicht umsonst bezieht selbst Apple seit Jahren die Bildschirme aus Südkorea.

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Und auch bei G5 hat sich LG wieder mit Qualität verausgabt. Der Bildschirm löst mit 1440 mal 2560 Pixel bei einer Pixeldichte von 554 ppi auf. Geschützt wird der Bildschirm durch das neueste Gorilla Glass 4. Hervorragender Kontrast und satte Farben erwecken den 5,3 Zoll Bildschirm zum waren Multimedia-Begleiter.

Auch praktisch: Dank Allways-On Option zeigt das G5 immer die Uhrzeit und eingehende Nachrichten an. Pro Stunde verbraucht dieses Feature nur etwa 0,8 Prozent des Akkus. Dafür lässt sich mit einem Blick die Uhrzeit ablesen, ohne das Display zu aktivieren.

Doch Vorsicht ist geboten: So schön das Curved-Display sich nach oben hin abrundet, so groß ist die Gefahr, dass das Smartphone aus den Händen rutscht. Denn auf der Oberseite laufen Display und Rahmen so flach zusammen, dass das Smartphone gerade beim Griff in die Hosentasche nicht gut gehalten werden kann.

Das Ergebnis ist der Redaktion vom cloudmagzin.com schmerzhaft selbst widerfahren. Das G5 fällt herunter, der Bildschrim zersplittert trotz Gorilla Glass 4. Deshalb der Ratschlag nach diesem kleinen Selbsttest: Das LG G5 niemals an der Oberseite festhalten.

Zwei Kameras, flexibler als eine DSLR

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(Bild: Evernine)

Sie sticht förmlich ins Auge. Beim G5 hat LG seine Profi-Kamera weiter optimiert. Statt einer Kamera gibt es nun zwei Module auf der Rückseite mit 16 und 8 Megapixel. Der große Vorteil: Wenn man möchte, schaltet man die zweite Kamera hinzu und bekommt deutlich mehr vor die Linse. Rund 135 Grad-Aufnahmen werden so möglich – auch bei Videos.

Bekannte Features wie Laser-Autofokus, Farbsensor oder ein LED-Blitz sind geblieben. Auch die hervorragende f1.8-Blende kommt beim G5 wieder zum Einsatz. Bilder mit guter Tiefenschärfe und Nachtaufnahmen sind hier ohne Probleme möglich. Und wer gerne mit dem Smartphone Bilder schießt, kommt beim LG G5 vollends auf seine Kosten. Im manuellen Modus wählt der Nutzer ISO, Weisabgleich, Fokus und Co. manuell aus und knipst Bilder fast wie mit einer echten DSLR.

Bei der Frontkamera hat sich hingegen wenig verändert. Hier schießt der Selfie-Freund nach wie vor mit acht Megapixel scharfe Bilder. Etwas schade: Auf einen Front-Blitz oder eine Dual-Funktion hat LG bei der Selfie-Kamera verzichtet.

Blumen - Tiefenschärfe

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Blumen - Nahaufnahme (Bild: Evernine)

Fazit: Ein neuer Stern am Flaggschiff-Firmament

Es ist nicht immer einfach eine Marke zu etablieren. Erst recht nicht, wenn die Konkurrenz auf Namen wie Apple oder Samsung hört. Doch LG beweist seit dem ersten Smartphone der G-Serie, dass man nach ganz oben möchte.

Nach einem hübschen Lederrücken beim LG G4 kommt mit dem G5 nun das erste Smartphone aus Aluminium – mit vielen Raffinessen. Zwei scharfe Rückkameras für, eine Akkuschublade und ein ultrascharfes Curved-Display gehören zu den Eye-Catchern des G5.

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(Bild: Evernine)

Nun kommt es auf die weiteren Schritte des Unternehmens an. 699 Euro sind eine ordentliche Ansage. Mit dem modularen Feature könnte das allerdings verkraftet werden, vorausgesetzt, LG erweitert sein bisher mageres modulares Angebot.

Fürs Business bleibt zu sagen: Schublade auf, neuer Akku rein und weiter geht es im Arbeitsalltag. Das LG G5 ist keine Neuerfindung des Rads, aber auf jeden Fall ein kreativer Einfall für den gesättigten Smartphone-Markt.

Im Ranking erhält das G5 die vollen fünf von fünf Wolken. Das LG G5 erweist sich als Profi-Kamera-Smartphone mit fantastischer Hardware. Die modularen Funktionen über die Akkuschublade können zudem als echte Innovation bezeichnet werden.

Ranking: 5 von 5 Wolken
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Update [26.04.2016]

Die LG Friends sind bei uns in der Redaktion eingetroffen. In den kommenden Tagen werden Sie hier dann noch detaillierte Informationen zu den Add-Ons CAM Plus, 360 CAM und LG 360 VR lesen.

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Mit den Zusatzmodulen kommen Konsumenten in den vollen visuellen Genuss. (Bild: Evernine)

Quelle Titelbild: Evernine