25 April 2016

Kein neues Microsoft Rechenzentrum für Deutschland. Die Bauten in Frankfurt am Main und Magdeburg verzögern sich und werden nicht, wie geplant, im Juni 2016 abgeschlossen sein. Aussicht: Zuerst werde man Azure und erst in der folgenden Zeit Office 365 und Power BI zur Verfügung stellen.

Der Bau zweier neuer Rechenzentren wird sich auf die zweite Hälfte des Jahres verschieben. Microsoft selbst stellte klar, dass die Informationen über die Eröffnung im Juni wohl auf einem Missverständnis während eines Interviews beruhen.

Im Besonderen sollen Organisationen und Unternehmen in datensensiblen Bereichen wie dem öffentlichen Sektor, dem Finanz-  oder Gesundheitssektor für die Dienste Azure und Office 365 gewonnen werden.

Die Eröffnung der beiden Rechenzentren folgt Microsofts Strategie des sogenannten „Data Trustee Models“. Dabei werden die Cloud-Speicher von einem „Treuhänder“ in dem Land betrieben, in dem die Privat- und Business-Kunden leben, so dass – wie im vorliegenden Fall – ein deutsches Unternehmen und die deutsche Rechtsprechung für den Zugriff auf die Daten gelten.

Und so funktioniert das neue System

Im Vordergrund steht die erhöhte Datensicherheit, die Microsoft bieten will. Auf diese Weise sollen noch nicht einmal Mitarbeiter von Microsoft Zugriff auf die gespeicherten Daten haben.

Schon seit längerer Zeit sehen große Unternehmen wie Microsoft und Google durch weitreichende Überwachungsgesetze besonders in den USA das Vertrauen der internationalen Kunden gefährdet. Deshalb sind sie schon seit längerem auf der Suche nach Optionen, diese Kontrollen zu umgehen.

Diese Reaktionen sind derzeit zu beobachten

Besonders interessant wird es bei der Umsetzung beispielsweise in Großbritannien. Im Kampf gegen den Terror arbeitet die Regierung hier sehr nah mit den großen Internet-Unternehmen zusammen und fordert von diesen tiefe Einblicke in Nutzerdaten.

Natürlich wird Microsoft auch besonders in den USA aufmerksam beobachtet, da man dort durchaus die klaren Intentionen und Dimensionen einer Verlagerung der „Datenhoheit“ sieht.

Eröffnung der neuen Microsoft Rechenzentren basiert auf langfristiger Planung

Neben dem Vorteil der zugrundeliegenden Rechtsprechung bieten lokale Rechenzentren auch einige weitere Vorteile, z.B. logistisch. Kürzere Datenwege und eine Anbindung an weniger Backbones und Knotenpunkte kann so einige normalerweise auftretende Fehler verhindern.

Die Datendienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online richten sich demnach besonders an Unternehmen in datensensiblen Bereichen.

Auch untereinander sind die beiden Rechenzentren über eine komplett vom Internet abgekoppelte Direktverbindung gut vernetzt und können so Daten im Zuge der Ausfallsicherheit miteinander abgleichen. Ein Zugriff auf wird wohl zunächst europäischen Staatsbürgern ermöglicht.

Das sagt cloudmagazin.com zu den neusten Entwicklungen von Microsoft: Eine Beobachtung der weiteren Vorgehensweisen von Microsoft, aber auch der Reaktionen einiger Internet-Riesen wie Amazon und Google bleibt spannend. Der deutsche Rechenzentrumsstandort wandelt sich langsam vom Trend zum Standard. Nun gilt es den Grundstein hierfür zu legen.