8 Juli 2016

Autonomes Fahren – ein Trend, der seit über 100 Jahren prophezeit wird. Mit dem ersten Tesla-Toten kommen jedoch Fragen auf. Wir geben einen Ausblick über die Entwicklung des Marktes und zeigen, warum Hersteller wie Tesla nun zeigen müssen, was Ihre Technologie in der Zukunft bringen wird.

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Über eine Millionen Menschen verstirbt weltweit jährlich bei Autounfällen. Grund genug, dass autonome Fahrzeuge bei Unternehmen, Medien und Kunden auf großes Interesse stoßen. Die Frage stellt sich nur: Wie sicher sind eigentlich die aktuellen Autopiloten und Fahrassisstenten? Und: Können die Teslas und Audis dieser Welt wirklich schon mit integriertem Autopiloten auf die Straßen gelassen werden?

Die Redaktion von cloudmagazin.com fasst die Stimmen der nationalen Presse zusammen und gibt einen Ausblick, wie wir in Zukunft auf automatisierte Fahrzeuge stoßen werden.

Manager Magazin – Autopilot wird sich durchsetzen

Auf Manager Magazin geht Stefan Bratzel, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Bergisch Gladbach, davon aus, dass Unfälle jeder Art neue Technologien zurückwerfen: „Dies kann dazu führen, dass die Sicherheitsansprüche an autonom fahrende Fahrzeuge steigen und ihre Einführung verzögern. Langfristig werde sich das selbstfahrende Auto dennoch durchsetzen, ist der Automobilexperte überzeugt. Die häufigste Fehlerquelle beim Autofahren bleibe der Mensch.“

Spiegel Online – Technologie kann nicht für menschliche Fehler verantwortlich gemacht werden

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Bereits 2014 war cloudmagazin.com auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas und konnte sich ein erstes Bild von (teil-)autonomen Fahrzeugen machen. (Bild: Evernine)

Michail Hengstenberg von Spiegel Online stellt die Frage, ob autonomes Fahren gefährlich sei:  „Nein, im Gegenteil: Die ehrgeizigen Ziele zur Reduktion der Verkehrstoten lassen sich vermutlich nur durch autonomes Fahren erreichen. Menschliche Fahrer sind viel anfälliger für Fahrfehler, Beeinträchtigung durch Emotionen oder Fehleinschätzungen der Verkehrslage als Computer. Bei einer flächendeckenden Einführung des autonomen, vernetzten Fahrens ist entsprechend mit einer drastischen Senkung der Unfallzahlen zu rechnen.“

Automobilwoche – Marketing muss autonomes Fahren richtig kommunizieren

Michael Knauer, Redakteur der Automobilwoche, sieht in erster Linie ein Problem beim Marketing:  „Nach dem tödlichen Unfall mit einem autonom gesteuerten Tesla sehen Marketing- und Kommunikationsexperten negative Folgen für die Akzeptanz des autonomen Fahrens. Die Autoindustrie dürfe den Verbrauchern keine überzogenen Versprechungen machen, raten die von der Automobilwoche befragten Experten.“

Die automotive Zukunft im Überblick

Tesla hat mit seinen jüngsten Unfällen vielleicht die überschwängliche Begeisterung aus dem autonomen Auto genommen, Experten gehen jedoch davon aus, dass sich der Trend weiterhin durchsetzen wird. Das Credo: Dort wo Algorithmen und Sensorik zum Einsatz kommen, können Menschenleben gerettet werden.

Denn über die Auswertung von Datenmengen lässt sich der Straßenverkehr schon heute besser regulieren – Staus werden im Vorfeld erkannt, die richtigen Maßnahmen können ergriffen werden. Die logische Konsequenz ist es, diese Technologie auch direkt im Fahrzeug zu implementieren und dem Automobil – zumindest in Teilen – die Entscheidungs-oder Empfehlungshoheit in kritischen Situationen zu überlassen.

Das bieten Automobilkonzerne im Bereich Autopilot und Fahrassistenz bereits heute:

✔ Opel kombiniert in seinen neuen Modellen Abstandsregler und Tempomat, der Fahrer muss nur noch lenken
✔ BMW und Intel wollen vollautomatisiertes Fahren bis 2021 realisieren, bis dahin aber nur auf Assistenzsysteme setzen
✔ LG und VW kooperieren in punkto Connected Car, um den Fahrern bessere Prognosen zu ermöglichen

Es bleibt spannend, wie sich das autonome Auto nun am Markt und in den Köpfen der Kunden positionieren wird. Die Hersteller müssen nun handeln und wahrscheinlich die Kommunikation dieser Technologie grundlegend überdenken.

 

Quelle Titelbild: Evernine