Innovationsdruck und die Notwendigkeit agiler zu arbeiten: Es gibt viele Gründe, warum sich Cloud-native Applikationen, die eigens für die reibungslose Funktionalität in der Cloud programmiert wurden, zunehmender Beliebtheit erfreuen. Capgemini zeigt, welche Entwicklungen zu erwarten sind und wie CIOs Hürden überwinden können.
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Laut der Ergebnisse des neuen Cloud-Native-Reports von Capgemini sind 15 Prozent aller neuen Anwendungen heute Cloud-native; dieser Anteil wird sich in den kommenden drei Jahren auf 32 Prozent mehr als verdoppeln.
Überzeugende Vorteile
„Unsere Prognosen deuten darauf hin, dass Cloud-Native-Architekturen bis 2020 zur Standardeinstellung für Anwendungen werden. Unternehmen müssen heute mit immer kürzeren Innovationszyklen arbeiten und die Kundenerfahrung stetig besser machen. Gegen diesen immensen Druck gibt uns die Cloud ein gutes Gegenmittel an die Hand“, sagt Marius Vöhringer, Leiter des Cloud-Kompetenzcenters bei Capgemini in Deutschland.
Als Gründe für die stärkere Cloud-Nutzung nannten die Experten die Steigerung der Geschäftsagilität (74 Prozent), die Erweiterung der Zusammenarbeit mit externen Partnern (70 Prozent) und die Verbesserung der Kundenerfahrung (67 Prozent).
Leader oder Laggard?
Die untersuchten Unternehmen wurden in zwei Gruppen eingeteilt: die „Vorreiter“ (engl. Leaders) und die „Nachzügler“ (engl. Laggards). Zur Kategorie der Vorreiter gehören Unternehmen, die mehr als ein Fünftel ihrer neuen Anwendungen fertig für die Cloud programmieren. Für Unternehmen, die Cloud-Native-Anwendungen bereits intensiver einsetzen ist eine positive Umsatzentwicklung, die sie darüber erzielen, doppelt so wahrscheinlich wie für diejenigen, die derartige Anwendungen schleppender umsetzen (84 Prozent vs. 44 Prozent).
Gut ein Viertel der High-Tech-Unternehmen (26 Prozent) und fast ein Drittel der herstellenden Unternehmen (29 Prozent) sind laut Studie Cloud-Native-Leaders. Zum Vergleich: Nur 11 Prozent der Anbieter von Bankdienstleistungen, 18 Prozent der Versicherer und 22 Prozent der Konsumgüter- und Einzelhandelsfirmen fallen in diese Kategorie. Zukünftig werden sich diese Unterschiede jedoch verringern.
Organisatorische Hürden und wie CIOs diese überwinden können
Trotz der Vorteile haben CIOs Schwierigkeiten bei der Durchsetzung von Cloud-Native-Initiativen. Diese reichen von der Organisationsebene, auf der tief verwurzelte Kulturen dem Prinzip des Cloud-nativen Arbeitens entgegenstehen und der Fachkräftemangel die Entwicklung und den Betrieb (DevOps) solcher Anwendungen behindert, bis zur technischen Ebene.
Marius Vöhringer hat sechs Tipps für CIOs zusammengestellt, wie das Cloud-Native-Business dennoch gelingen kann:
- Machen Sie eine grundlegende Bewertung (Cloud Assessment) des Anwendungsportfolios und identifizieren Sie Prioritäten für die Anwendungsentwicklung in der Cloud!
- Schaffen Sie Glaubwürdigkeit durch einen klaren Cloud-Fahrplan inklusive einer Wachstumsstrategie.
- Fangen Sie klein an und vergrößern Sie sich sukzessive auf ein vollständiges Expertenteam.
- Passen Sie das IT-Betriebsmodell an, um Geschäftsagilität und -stabilität zu gewährleisten.
- Erproben Sie die Lösungen verschiedener Cloud-Partner rechtzeitig und in mehreren Iterationen. Die Unterschiede zeigen sich oft erst im Detail!
- Schaffen Sie den Nährboden für eine Kultur voll Innovation, Zusammenarbeit, Testen und Lernen.
Dieser Beitrag beruht auf der Pressemitteilung „Cloud-Report: Nutzung von Cloud Native Applications verdoppelt sich bis 2020“ von Capgemini, Juni 2017
Quelle Titelbild: iStock / DNY59