27 Juli 2017

Die Cloudaktivitäten in der deutschen Wirtschaft wachsen beständig. Doch wie sieht es mit dem Personalbedarf aus? Joblift, eine Metasuchmaschine für Jobs aus über 100 Partnerjobbörsen ist dieser Frage auf den Grund gegangen.

Gemäß einer Einschätzung der International Data Corporation nehmen die Cloud-Aktivitäten der deutschen Wirtschaft so zu, dass Ende des Jahres 2017 wohl zwei Drittel der Unternehmen die Cloud einsetzen. Doch wie verändert sich hierdurch der Bedarf an Cloud-Experten? Joblift untersuchte den Stellenmarkt in diesem Bereich und fand etwa heraus, dass sich die Zahl der Cloud-Jobs innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelte.  

Steigende Nachfrage an Cloud-Experten im Mittelstand

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Insgesamt wurden in den letzten 24 Monaten 16.540 Stellen veröffentlicht, die sich an Cloud-Experten richten – sowohl von Cloud-Anbietern, als auch von Unternehmen, die Anwendungen in die Cloud auslagern. Die meisten Stellen (64 Prozent) wurden dabei von Großkonzernen ausgeschrieben, knapp ein Drittel (30 Prozent) von mittelständischen Firmen bis 500 Mitarbeiter und 6 Prozent von kleinen Unternehmen mit maximal zehn Angestellten. Dass das Thema jedoch auch zunehmend bei kleinen und mittleren Organisationen an Bedeutung gewinnt, unterstreichen die Wachstumsraten: Während die Stellen bei Großunternehmen um durchschnittlich 3 Prozent jeden Monat anstiegen, betrug die Rate beim Mittelstand 7 Prozent und bei kleinen Firmen sogar 8 Prozent.

Fachkräftemangel an Cloud-Experten

Laut Joblift nahmen die veröffentlichten Stellen im Bereich Cloud-Computing in einem Jahr um 65 Prozent zu. Diese Stellenausschreibungen blieben im Durchschnitt 25 Tage online – und somit fünf Tage länger als die Anzeigen aller Branchen durchschnittlich geschaltet sind. Dies lässt einen Fachkräftemangel vermuten, der sogar etwas stärker zu sein scheint als im Bereich Big Data- und IT-Sicherheit.

Ausbildung ist Nebensache?

Angesichts dieses großen Bedarfs scheint auch die formale Ausbildung nebensächlich, so Joblift: Ein Studium wird dabei 6.571-mal sowie eine Berufsausbildung 3.600-mal genannt – wobei diese häufig zusammen als Alternativen aufgeführt werden. Insgesamt gehen weniger als die Hälfte der Stellen auf den erforderlichen Abschluss ein. Die Tatsache, dass zudem auch eine Berufsausbildung als Ausbildungsgrad ausreichend ist, unterstreicht die Schwierigkeit, hochqualifiziertes Personal zu finden.

Gefahren des Cloud Computing werden übersehen

Zudem scheinen Unternehmen wohl noch nicht ausreichend Augenmerk auf zwei wesentliche Gefahren des Cloud Computings zu legen: Weniger als ein Zehntel der Anzeigen fordert Kompetenzen im Umgang mit Daten- und IT-Sicherheit. Vor allem dem Thema Datenschutz scheint nur hinlänglich Beachtung geschenkt zu werden: Durch die Auslagerung von Anwendungen besteht die Gefahr, dass Daten in falsche Hände gelangen oder Cloud-Anbieter außerhalb der EU andere Datenschutzrichtlinien befolgen. Dennoch setzten nur 313 Cloud-Vakanzen Wissen auf diesem Gebiet voraus. Kompetenzen im Bereich der IT-Sicherheit wurden immerhin 1.163-mal nachgefragt.

 

Dieser Beitrag basiert in Teilen auf der Pressemitteilung von Joblift , Juli 2017
Quelle Titelbild: Pixabay