16 Oktober 2017

Die mangelnde Daten-Integration von Software-Anwendungen ist weiterhin ein Problem. Daher werden zukünftig Cloud-Anbieter und auch KMU bei der Digitalisierung und der Beschleunigung Ihrer Unternehmensprozesse durch eine neue Plattform unterstützt. 

Die meisten Unternehmen haben verschiedene Anwendungen im Einsatz, deren Datenbestände aber immer manuell abgeglichen und in weitere Lösungen integriert werden müssen. Die Fehleranfälligkeit ist dadurch sehr hoch. Es bedarf deshalb aufwändiger Entwicklungsprojekte, die jedoch bei KMU mangels Ressourcen und auch hohen Kosten oft nicht realisierbar sind. Hier kommt der „Open Integration Hub“ (OIH) ins Spiel. Als zentrale Plattform wird er einen einheitlichen, anwendungsübergreifenden und rechtssicheren Standard zur automatischen Daten-Synchronisation bieten. Die manuelle Datenpflege wird somit weitestgehend entfallen, was zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung in den Unternehmen führt.

„Wir gehen damit ein Grundproblem in der IT an, unter dem fast alle Unternehmen leiden: Datensilos in unterschiedlichen Anwendungen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sind mit den erforderlichen Integrationsaufgaben fachlich und wirtschaftlich überfordert. Wir werden mit dem OIH eine einfache und standardisierte Lösung schaffen, die ohne großen Aufwand für Nutzer-Unternehmen direkt nutzbar ist,“ so Jürgen Schüssler, Leiter des EcoCluster Integration beim Cloud Ecosystem und Initiator des Projektes.

Förderung durch Bundeswirtschaftsministerium

Für das Thema Integration ist bereits seit mehr als zwei Jahren eine Arbeitsgruppe im Cloud Ecosystem e.V., dem Verband der deutschen Cloud Wirtschaft, aktiv. Es existiert seitens der Mitglieder, aber auch seitens vieler Cloud-Anbieter großes Interesse an der Standardisierung einer Integrationslösung. Das Cloud Ecosystem hat daher das Konzept für den OIH entwickelt und kann dieses mit planbarer Sicherheit im Markt erfolgreich positionieren.

Alle interessierten Cloud Anbieter können am Bewerbungsverfahren teilnehmen (Quelle: StockFinland/iStock).

Mit Förderung als Sonderprojekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Bewilligung durch den Deutschen Bundestag wird der Open Integration Hub seit Juli 2017 entwickelt. Ziel des Entwicklungsprojektes ist nicht nur der Aufbau der Integrationsplattform, sondern auch deren Verbreitung und kontinuierliche Weiterentwicklung als Open Source-Angebot.

„Mit der Förderung des Projekts setzt das Bundeswirtschaftsministerium deutliche Impulse für die mittelständische Cloud-Wirtschaft in Deutschland. Der Open Integration Hub wird vor allem für kleine und mittlere Unternehmen ein wichtiger Beitrag in der digitalen Transformation sein“, so Frank Türling, Geschäftsführer des Cloud Ecosystem e.V.

Unterstützung für die Entwicklung von Konnektoren

Um den neuen Standard zu entwickeln, bringen acht Konsortialpartner ihr Expertenwissen und Entwicklungskapazitäten ein. Sie schaffen damit eine Basis für weitere Cloud-Anbieter, die eigene Konnektoren zum Open Integration Hub entwickeln können. Für diese Entwicklungen wird das Cloud Ecosystem zehn Cloud-Anbieter finanziell unterstützen. Die Auswahl der Entwicklungspartner wird durch die neutrale Arbeitsgruppe „Ecocluster Integration“ im Verband getroffen. Die Förderung ist nicht an eine Mitgliedschaft im Cloud Ecosystem gebunden, alle interessierten Cloud-Anbieter können am Bewerbungsverfahren teilnehmen.

Vorteile für Unternehmen und Cloud-Anbieter

Cloud-Anbieter können durch die Anbindung an den Open Integration Hub neue Absatzmärkte gewinnen. Cloud-Marktplätze und Integrations-Anbieter werden auf den neuen Standard setzen und man wird von deren Zugang zu großen Kundenbeständen profitieren. Ihre Lösungen werden für die Nutzer aller an den OIH angeschlossenen Lösungen attraktiv. Ein Konnektor zum Open Integration Hub ersetzt viele API-Einzelentwicklungen und wird sowohl Cloud-Anbieter als auch die KMU bei der Digitalisierung und der Beschleunigung Ihrer Unternehmensprozesse unterstützen.

 

 Dieser Beitrag basiert in Teilen auf einer Pressemitteilung
des Cloud Ecosystem
, Oktober 2017

Quelle Titelbild: NicoElNino/iStock