Wie Google zum Auftakt des Mobile World Congress in Barcelona mitteilte, soll der Google Assistant bis Ende 2018 über 30 Sprachen unterstützen und zwischen den Sprachen switchen können, um multilingualen Nutzern entgegenzukommen.
Der Google Assistant ist von Google im Mai 2016 als intelligenter persönlicher Assistent für Android, Google Home, iOS und den Messenger Allo als Antwort auf Apples Siri und Amazons Alexa vorgestellt worden. Derzeit unterstützt er acht Sprachen. Diese sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch und Spanisch. Auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona, hat Google nun angekündigt, dass der Sprachassistent bis Jahresende in der Lage sein soll, in über 30 Sprachen zu kommunizieren und automatisch zu erkennen, welche Sprache gesprochen wird.
Multilinguale Erkennung kommt
Somit wird der Sprachassistent auch multilingual und müssen die Nutzer in den Einstellungen nicht mehr zwischen den Sprachen umschalten. Zunächst soll die multilinguale Erkennung nur mit Englisch, Deutsch und Französisch starten, später aber auf andere Sprachen ausgedehnt werden. Laut dem Assistant-Produktchef Nick Fox soll es nicht bei 30 Sprachen bleiben, die Zahl sei aber ein guter Anfang, um mit dem intelligenten Sprachassistenten global zu gehen.
Zu den Sprachen, die im Laufe der kommenden Monate neu hinzukommen sollen, gehören Dänisch, Holländisch, Indisch beziehungsweise Hindi, Norwegisch, Schwedisch und Thailändisch. Chinesische Magazine wie Taiwans United Daily nennen auch die Kreolsprache Haitianisch, stellen aber fest, dass von Chinesisch noch keine Rede sei.
Siri kann’s: Warum Chinesisch ausklammern?
Viele vor allem chinesische Smartphone-Hersteller nutzen eine unlizenzierte Android-Version, die keine Google-Dienste wie Google Maps oder Gmail unterstützt, weil deren Nutzung in dem größten kommunistischen Land verboten ist.
Apples Siri dagegen unterstützt sowohl Mandarin (Hochchinesisch) mit 1,15 Milliarden Sprechern als auch das in der Provinz Guangdong (Kanton), Hongkong und Macau gebräuchliche Kantonesisch mit weltweit 72 Millionen Sprechern. Ohne die beiden chinesischen Dialekte, die mitunter weiter auseinanderliegen als Deutsch und Holländisch oder gar Englisch, wird es schwer, mit dem Google Assistant 95 Prozent der Android-Nutzer zu erreichen.
OEM- und Carrier-Programme
Nachdem Google auf dem Mobile World Congress 2017 schon ein Kooperationsabkommen mit LG geschlossen hat, hat der Suchmaschinenriese ein sogenanntes Assistant Mobile OEM Program vorgestellt, um die Integration des Sprachassistenten in Smartphones voranzutreiben. Hersteller sollen so zum Beispiel in die Lage versetzt werden, eigene Befehle für den Sprachassistenten zu entwickeln, zum Beispiel „Hallo Google“ statt „Ok, Google“ oder „Hey, Google“ als Startbefehl. Neben dem genannten OEM-Programm soll ein Google Assistant Carrier genanntes anderes Programm auch Mobilfunkbetreiber wie Vodafone befähigen, eigene Services in Verbindung mit dem Google Assistant zu entwickeln, zum Beispiel eine Verbindung mit dem Datenverkehrsmanager.
Quelle Titelbild: Kevin Bhagat