Die einst größte ITK-Messe der Welt schließt für immer ihre Hallen. Nach dem Rettungsversuch und dem Flopp Mitte Juni 2018 hat die Deutsche Messe AG in Hannover beschlossen, die CeBIT einzustellen.
Lange Zeit war sie die ITK-Branchenmesse schlechthin, 2019 wird es nun wohl keine neue CeBIT mehr geben, nach 33 Jahren. In besseren Zeiten um das Jahr 2000 herum waren die Hallen so voll, dass kaum noch ein Vorankommen war. Die abendlichen Partys von Branchenriesen wie Oracle und HP oder Distributoren wie Ingram Micro und Tech Data in Hannover waren legendär. Doch dann kehrte bald ein großes Branchenunternehmen nach dem anderen der CeBIT den Rücken. CE-Player wie Creative Labs, damals noch eine große Nummer, wurden durch die Jahre lang herrschende und in der IT-Welt durchaus begrüßte strikte B2B-Politik auch mehr und mehr verdrängt und fanden bald auf der IFA eine viel bessere Plattform. Der Versuch, sie mit dem neuen, wieder mehr auf Consumer ausgerichteten Konzept für den Juni 2018 wieder zurückzugewinnen, ist kaum aufgegangen.
Zuletzt waren Mitte Juni, ein ungewöhnlicher Termin für die Messe so kurz nach der ewigen zweiten, der Computex Taipei Anfang des Monats, nur noch 120.000 Besucher gekommen. Die Zahl der Aussteller ist von 3.000 auf 2.800 noch einmal zurückgegangen. Zu Spitzenzeiten 2001 waren es über 830.000 Besucher und 8.100 Aussteller.
Wie die Nachrichtenagentur dpa nun am heutigen Mittwoch aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat die Deutsche Messe AG in Hannover nun beschlossen, die CeBIT einzustellen. Wie die Deutsche Messe AG nun mitteilte, werde man die Digitalthemen der CeBIT nun inhaltlich in fokussierten Fachveranstaltungen weiterentwickeln, welche sich gezielt an Entscheider richten sollen.
Ob sie unter neuem Namen wie Phönix aus der Asche wieder erstrahlen wird, ist unwahrscheinlich. Die Zeit der großen ITK-Messen ist einfach vorbei. Viele der Branchenunternehmen ziehen mittlerweile eigene Hausmessen und Roadshows sowie kleinere Fachmessen vor.
So hat sich die Integrated Systems Europe (ISE) in Amsterdam (Ende Januar, Anfang Februar) für professionelle Visualisierungs- und Veranstaltungslösungen zum Beispiel innerhalb kurzer Zeit zu einem wichtigsten Termine für Hersteller von Displays und Projektoren gemausert.
Quelle Titelbild: rclassenlayouts / iStock