4 September 2019

5G steht in Deutschland zwar erst am Anfang, wird aber 2021 laut Marktforscher Gartner weltweit schon mehr als ein Sechstel der Umsätze für Netzwerkinfrastruktur ausmachen. Dabei baut der Mobilfunk der 5. Generation bei allen Unterschieden auf Bestehendem auf.

Um den schleppenden Mobilfunkausbau in Deutschland voranzutreiben, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) jüngst die Länder und Kommunen aufgefordert, Ampeln und Laternen zu 5G-Stationen umzubauen. Angesichts der Tatsache, dass der Mobilfunk der 5. Generation mit Datenraten von bis zu 10 Gbit/s ein viel engmaschigeres Netz von Mobilfunkmasten als LTE oder UMTS braucht, ist der Vorschlag nicht schlecht, sofern er praktikabel und finanzierbar ist und keine gesundheitlichen Bedenken dagegen sprechen. Denn sonst steht zu befürchten, dass der Netzausbau wieder einmal an den ländlichen Regionen vorbeigeht.

5G Infrastruktur bisher noch unzureichend

Wie IT-Business.de berichtet, haben bisher laut dem Marktforschungsinstitut Gartner weltweit nur sieben Prozent der Kommunikationsdienstleistern eine 5G-Infrastruktur in ihren Netzwerken implementiert. Der 5G-Anteil an den gesamten Wireless-Infrastrukturumsätzen liegt 2019 auch nur bei etwa sechs Prozent, 2020 soll er mit einem Anstieg von 2,2 auf 4,2 Milliarden Dollar aber schon doppelt so hoch sein.

„Der Umsatz mit 5G-Wireless-Netzinfrastruktur wird sich zwischen 2019 und 2020 nahezu verdoppeln“, wird Gartner Senior Research Director Sylvian Fabre von IT-Business.de zitiert. Dass die Provider für den 5G-Einsatz keine eigenständigen Technologien verwenden, sieht er durchaus positiv, denn das ermögliche es ihnen, schnellere 5G-Dienste einzuführen, da 5G-NR-Geräte (New Radio oder Luftschnittstelle) neben der bestehenden 4G-Kernnetzinfrastruktur eingeführt werden können.

Gartner rechnet für 2021 mit Rekordumsätzen

Für 2021 rechnet Gartner mit 5G-Netzinfrastukturumsätzen von über 6.805 Millionen Dollar. Das wäre fast das Zehnfache der Umsätze von 612,9 Millionen Dollar im Jahr 2018. Damit würde der 5G-Umsatzanteil an allen mobilen Netzinfrastrukturausgaben im Zeitraum zwischen 2018 und 2021 von 1,63 auf rund 18,65 Prozent oder mehr als ein Sechstel steigen.

Der LTE- und 4G-Anteil an den Umsätzen für mobile Netzwerkinfrastruktur soll entsprechend von 54,49 auf 44,82 Prozent zurückgehen, der 3G- oder UMTS-Anteil von 14,86 auf knapp 4,3 Prozent. 2G gehört ebenfalls zu den großen Verlierern. Nur einen kleinen Funkraum abdeckende Small Cells und Mobile Core Networks legen dagegen leicht zu und erreichen 2021 laut Gartner voraussichtlich Umsätze von 6.473,1 Millionen respektive 5.009,5 Millionen Dollar.

 

Quelle: iStock / Bill Oxford