28 Oktober 2019

Obwohl Meldungen rund um diverse Skandale und Datendiebstähle die Skepsis verstärken, so setzt sich das Cloud-Computing im IT-Bereich immer stärker durch. Sowohl Privatnutzer als auch Selbstständige, Startups und Unternehmen entdecken die Vorteile der Cloud-Dienste.

Cloud ComputingCloud-Computing stellt verschiedene IT-Ressourcen über das Internet nach Bedarf zur Verfügung.

Der Begriff „Cloud-Computing“ bedeutet bei wortwörtlicher Übersetzung so viel wie „Datenverarbeitung in der Wolke“. Diese IT-Entwicklung stellt den Nutzern nach Bedarf

  • Netze,
  • Server,
  • Rechenleistung,
  • Speicherkapazität,
  • Software sowie
  • Online-Dienste

über das Internet zur Verfügung. Auf diese Weise werden Rechenprozesse, Speicherplatz und Programme und Online-Dienste vom PC ins Web verlagert.

Ein großer Vorteil für Unternehmen ist die Skalierbarkeit der gemieteten Ressourcen. Falls der Speicherplatz aufgrund von wachsenden Anforderungen nicht mehr ausreicht, kann der Cloud-Betreiber auf Wunsch die Kapazität dynamisch anpassen. Zudem können Firmen die Ausgaben für Technik geringhalten, da sie nur für die eigentliche Nutzung der Ressourcen zahlen. Die Wartung und den Betrieb der erforderlichen Technik übernimmt der Anbieter des Cloud-Dienstes.

Beim Cloud-Computing unterscheidet man drei Service-Modelle:

 

Infrastructure as a service (IaaS)

Die Infrastruktur ist gewissermaßen die Basis für das Cloud-Computing. Bei diesem Modell stellt der Provider Leistungen auf Hardware-Ebene über das Rechnernetzwerk zur Verfügung. Der Kunde mietet zum Beispiel Server, Rechnerleistung, Netzwerke oder Speicher. Darauf kann er ein eigenes Betriebssystem einrichten sowie virtuelle Server verwalten und benutzen. Die Recheninstanzen sind skalierbar und lassen sich nach Bedarf erweitern oder reduzieren.

Beispiel: Amazon Elastic Compute Cloud (E2C)

 

Platform as a Service (PaaS)

Eine Serverfarm kann ebenso als Programmier- und Laufzeitumgebung funktionieren. Sie bietet dann für Entwickler die passenden Kapazitäten, um Software zu erstellen und zu testen. Die Entwickler laden ihr Programm in die Cloud, die Infrastruktur des Rechnernetzwerkes liefert die erforderlichen Verarbeitungseinheiten. Einen direkten Zugriff auf die Hardware oder das Betriebssystem erhält der Anwender nicht. Damit liefert die Cloud eine Plattform zur Verarbeitung von Daten, jedoch nicht für deren Verwaltung.

Beispiel: Force.com

 

Software as a Service (SaaS)

Bei diesem Cloud-Computing-Modell stellt der Provider dem Kunden Anwendungen zur Verfügung, die er über das Internet nutzen kann. Eine lokale Installation des Programmes auf dem Rechner ist nicht erforderlich. Mit Hardware- oder den Plattformkomponenten kommt der Nutzer zwar nicht in Kontakt, diese bilden jedoch die Grundlage für eine Cloudanwendung. Nur so profitiert der Nutzer auch bei der Programmanwendung von den cloudtypischen Eigenschaften wie der Skalierbarkeit und der Ausfallsicherheit. Ein weiterer Vorteil für den Nutzer: Er arbeitet immer mit der neuesten Programmversion.

Beispiel: Google Drive

 

Wo ordnen sich die Cloud-Speicher in diesem System ein?

Der Cloud-Speicher besitzt als Online-Festplatte sowohl Merkmale des IaaS-Modells als auch Funktionen, die typisch für SaaS sind. Einerseits bietet er Speicherkapazität und einen Zugang über das Internet. Der Nutzer kann seine abgespeicherten Dateien so von jedem Ort mit einem internetfähigen Gerät abrufen und die Daten synchronisieren. Anbieter wie Google Drive bieten ihren Nutzern andererseits darüber hinaus Software-Funktionen. Damit kann der Anwender die gespeicherten Dokumente nicht nur ansehen, sondern auch bearbeiten. Diese Weboffice-Funktionen, mit deren Hilfe der Nutzer Textdokumente, Tabellenkalkulationen oder Präsentationen online erstellt und speichert, gehen demnach schon in Richtung SaaS.

 

Quelle Titelbild: unsplash / John Schnobrich