15 November 2022

In deutschen Unternehmen ist in den letzten Monaten viel passiert. Fast alle haben digital aufgerüstet, Entscheider erkennen endlich den Nutzen neuer Technologien. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Trends vor, die spätestens in diesem Jahr in jedem Unternehmen thematisiert werden (müssen).

 

Effizientere Prozesse und ein enormes Einsparpotential – das sind nur zwei Gründe, die für die „Wunderwaffe Digitalisierung“ sprechen. Auch die rechtssicher Prozessoptimierung für die Arbeit im Homeoffice ist ein Argument, auf dass die B2B-Branche 2022 weiter setzen kann. Welche Trend-Themen auf den Tischen der Geschäftsführer landen werden und welche weiteren Argumente dafürsprechen, sie auch umzusetzen, das lesen Sie jetzt.

Trend 1: Cloud Computing

“Daten müssen sicher sein” – diese Sichtweise ist richtig und wichtig. Dass professionelle Cloud Computing-Anbieter Daten und Anwendungen jedoch mindestens ebenso sicher halten können wie sie es auf lokalen Rechnern sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen.

Je nach Größe des Unternehmens und Inhouse-Wissen bieten sich verschiedene Service-Modelle im Cloud Computing an – das reicht vom Infrastructure-as-a-Service-Modell, bei dem lediglich die Cloudinfrastruktur zur Verfügung gestellt wird bis hin zu standardisierten Angeboten. Für sensible Daten bietet man den Zugang zur Private Cloud an. Viele Unternehmen lassen sich die Entscheidung offen und starten mit der Nutzung einer Hybrid Cloud ins Cloud-Abenteuer.

Generell lohnt sich das Speichern von Daten und Anwendungen in der Cloud bereits ab zwei Rechnern. Dass Mitarbeitenden so orts- und zeitunabhängigen Zugriff haben, ist nicht nur praktisch, sondern macht die Arbeit im Homeoffice überhaupt erst effizient. Auch die Verarbeitung großer Datenmengen über die Cloud ist für einige Unternehmen durchaus sinnvoll, da statt eigener Ressourcen leistungsstarke Anbieter genutzt werden können. 

Wer sich oder Entscheider übers Cloud Computing informiert, wird nun aber ähnliche Vorwände gegen Neuerungen hören wie sie jeden Schritt der Digitalisierung begleiten: Ist die Datensicherheit noch gewährleistet? Wie sieht es aus mit dem ungewollten Zugriff auf Unternehmensinterna aus – und Cyberangriffen?  

Trend 2: IT-Sicherheit

IT-Security bleibt also auch 2023 einer der größten Digitalisierungstrends. 2020 und 2021 waren laut einer Bitkom-Studie auch noch neun von zehn deutschen Unternehmen von Cyberangriffen betroffen. Der Schutz des Unternehmens vor Schadsoftware sollte also weiter oberste Priorität haben. White- und Blacklisting müssen kombiniert werden. Offensichtlich hat sich nämlich an dem Umstand, dass es oft Mitarbeitende selbst sind, die nicht die nötige Vorsicht walten lassen, gar nicht so viel geändert. Schulungen helfen.  

Die Implementierung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bereich der IT-Security ist in vielen Fällen hilfreich. Denn moderne IT-Security prüft schon lange nicht mehr nur IT-Systeme auf Schwachstellen, sondern lernt stets dazu und kann so neue Problembereiche und Angriffsmethoden bereits frühzeitig selbstständig erkennen sowie drohende Schäden stark minimieren. Big Data-Security, wenn sie auch nicht mehr in aller Munde ist, bleibt ein ebenso großer und wichtiger Digitalisierungstrend. Stichworte sind unter anderem Manipulationssicherheit und Verschlüsselung.

Trend 3: Chatbots & KI

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gehört natürlich in nahezu allen Geschäftsbereichen zu den wichtigsten Digitalisierungstrends. Auch in der Kundenkommunikation zeigt sich die Technik bereits erstaunlich weit gereift. So bietet sich der Einsatz von KI ganz besonders in Form eines Chatbots im Kundenmanagement an. Er kann einfache (oder auch komplexe) Kundenanfragen schnell und zuverlässig beantworten. Und in vielen Fällen menschliche Mitarbeiter fast gänzlich ersetzen. Dabei lässt sich der Bot auch ohne die Hilfe von Künstlicher Intelligenz mit vorgegebenen Antworten füttern.

Aufwändigere Chatbots mit Machine Learning ermöglichen es Unternehmen noch mehr Zeit, Geld und Ressourcen zu sparen. Wenn die Datenabfrage in interne Systeme wie die CRM- oder ERP-Landschaften integriert wird, werden sogar Kundendaten automatisiert angepasst und Aufträge generiert. 

Da Machine Learning-Algorithmen immer genauer und effizienter werden, lohnen sich die Investitionskosten fast immer – und sei es “nur”, weil die Kundenzufriedenheit spürbar steigen kann. Auch um die wachsenden Datenmengen (Big Data) zu bewältigen, ist Künstliche Intelligenz der beste und langfristig einzige Weg. Dabei, keine Frage und siehe Trend zwei, werden Datenschutz und Compliance wieder zum ebenso wichtigen Thema!

Trend 4:  Der Digitale Zwilling

Nicht ist geschäftsschädigender als Neuerungen, die nicht richtig funktionieren, dafür aber Unsummen verschlingen. Gleichzeitig werden deutsche Unternehmen das Tempo erhöhen müssen, um im Wettlauf mit Fernost mithalten zu können.

Daher kommt Digitalisierungstrend Nummer vier gerade recht: Digital Twins, digitale Zwillinge, nehmen als virtuelles 3D-Abbild vorweg, was morgen schon eine reale Anlage oder ein Prozess werden könnte. Besonders vorteilhaft ist ein digitales Abbild oft in der Produktion. Sie lässt sich dank der Technik und Sensoren an bestehenden Maschinen, die Daten in Echtzeit sammeln, auf  ihre mögliche Funktionalität testen, Wartungsaufwand und Optimierungspotenzial werden absehbar wie noch nie.

Auch, wenn die Implementierung digitaler Zwillinge zunächst teuer und komplex erscheint – im passenden Setting angewandt lohnt sie sich meist schon nach kurzer Zeit. 

Trend 5: Digitale Dokumentenverarbeitung

Interne und externe Geschäftsprozesse wurzeln oft in alten, gewachsenen Strukturen der Unternehmen. Deswegen liegt hier fast immer noch jede Menge Digitalisierungspotential, das für relativ wenig Geld eine hohe Effizienzsteigerung verspricht!

Der Dokumentenein- und –ausgang bietet sich dabei besonders an, speziell im Bereich E-Rechnung. Nicht nur, weil das Thema weiter an Fahrt aufnimmt. Effizientere Debitoren- und Kreditorenprozesse locken mit einem hohen Einsparpotential. Manchmal reicht es schon, bis dato wirre Dokumentenwege über ein simples “Streamlining” und ein zentrales Postfach zu bündeln. Wenn digitale Dokumente aus dem angestammten ERP-System heraus versendet werden und der Dokumenteneingang digital und revisionssicher im Original archiviert wird, bringt das meist schon spürbare Verbesserungen – und sei es nur, weil zuvor „knappe“ Skonti besser genutzt werden können.

 

Quelle Titelbild: AdobeStock / khanchit