23 April 2025

80 Prozent der befragten Unternehmen einer neuen IDC-Studie denken bereits über den Kauf von sogenannten KI-PCs nach. Die Studie sieht als großen Vorteil dieser Entwicklung die Demokratisierung der KI.

Im deutschen Fernsehen läuft gerade die Werbung für KI-PCs eines führenden internationalen Anbieters. Diese sollen sich besonders für den B2B-Einsatz eignen und den Vorteil haben, KI-Aufgaben besser und schneller zu bewältigen als mit einem herkömmlichen PC.

Eine von AMD gesponserte Studie von IDC Research mit Befragung von 670 IT-Entscheidern in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan beschäftigt sich nicht nur mit den Chancen, sondern auch mit IT-Sicherheits- und Compliance-Bedenken. Der Studie und einem Computerwoche-Artikel darüber zufolge wird der Anteil der in Firmen eingesetzten KI-PCs von nur etwa 5 Prozent im Jahr 2023 auf 94 Prozent bis 2028 steigen.

Breiterer Einsatz von KI in der Belegschaft

Von den 670 befragten IT-Verantwortlichen wollen 97 Prozent künstliche Intelligenz mehr Beschäftigten zugänglich machen als bisher. Wie der für Geräte- und Verbraucherforschung zuständige IDC Vice President Tom Mainelli sagt, spiegelt dies „einen breiteren Trend zur Demokratisierung von KI-Fähigkeiten wider, der sicherstellt, dass Teams über Funktionen und Ebenen hinweg von ihrem transformativen Potenzial profitieren können“.

Der leichtere Zugang zu KI-Tools, die mehr und mehr auf bestimmte Aufgaben zugeschnitten sind, würde über alle Branchen hinweg dabei helfen, auch die Produktivität, Zusammenarbeit und Innovation zu steigern.

Person tippt auf Laptop

Bildquelle: Pexels/Ron Lach

Als größte Herausforderungen eines breiteren Zugangs zu KI-Tools über die Cloud sehen die Befragten allerdings den Datenschutz (36 Prozent), Sicherheitsrisiken (32 Prozent), die Kosten (31 Prozent) und mögliche Compliance-Probleme (29 Prozent). Dass sich die KI-Tools nicht auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zuschneiden lassen, befürchten 26 Prozent der Befragten, ebenfalls 26 Prozent sehen keine möglichen Use Cases.

25 Prozent sind sich über den Mehrwert nicht sicher, 23 Prozent befürchten sogar Performance- und Netzwerkprobleme. Jeweils 22 Prozent sagen, dass es zu früh für einen breiteren Zugang zu KI-Tools sei und sehen die IP-Souveränität in Gefahr.

Positivere Einstellung als vor zwei Jahren

Die neue IDC-Studie baut laut Computerwoche auf der AMD 2023 Commercial Survey auf, zeigt aber einige neue Tendenzen: So waren die Sicherheitsbedenken gegenüber KI 2023 mit 67 Prozent sehr viel höher. Die IT-Entscheider sind mit 76 zu 67 Prozent zwei Jahre vorher auch optimistischer, was die Steigerung der Produktivität durch KI-PCs angeht. Die meisten der Befragten (82 Prozent) sehen KI-PCs positiv für die Beschäftigten und erwarten, vor Jahresende in entsprechende neue Hardware zu investieren.

Der Kostenfaktor ist der aktuellen Studie zufolge der größte Hemmschuh für KI-Projekte. Kleinere Unternehmen müssen schon für eine interne Instanz von GenAI mit 50.000 bis 500.000 Dollar rechnen, bei großen Unternehmen können die Kosten schnell in die Millionen gehen. Darüber hinaus gibt es auch Vorbehalte und Risiken bei Cloud-Angeboten hinsichtlich des Datenschutzes und der Cybersicherheit. Andererseits gehen aber 74 Prozent der Befragten davon aus, dass KI-PCs eine bessere Prävention gegenüber Sicherheitsrisiken bieten.

Erwartungen groß trotz vielfach noch unklarem Nutzen

Laut der IDC-Studie werden Unternehmen weltweit bis 2030 voraussichtlich 42 Milliarden Dollar für GenAI-Projekte einschließlich Chatbots, Forschung, Marketing und Collaboration-Tools ausgeben. Dabei ist aber der Return on Invest (ROI) nicht immer klar, weshalb fast jedes dritte GenAI-Projekt nach kurzer Zeit eingestellt wird.

Die Erwartungen der Befragten zur Einführung von KI-PCs sind aber durchaus positiv. 83 Prozent erhoffen sich weniger repetitive Aufgaben, 79 Prozent, dass KI-Rechner den Fokus der Mitarbeitenden mehr auf das Wesentliche lenken, 76 Prozent mehr Produktivität, jeweils 75 Prozent weniger Rollen und mehr Kreativität in der Belegschaft. Von einem verbesserten TCO (Total Cost of Ownership) und beschleunigten Investitionen gehen 74 und 72 Prozent der Befragten aus.

 

Quelle Titelbild: Pexels / Ron Lach