18 Mai 2019

Die DB Navigator-App ist eine der beliebtesten Mobilitäts-Apps in Deutschland. Sowohl die Nutzung der App, als auch deren Inhalte weisen ein stetiges Wachstum auf. Deshalb sieht die Deutsche Bahn es als Notwendigkeit an, ihre IT-Infrastruktur möglichst komplett in die Public Cloud zu verlagern; und das ohne hybride Graubereiche. Alles zur neuen Cloud- Strategie der Deutschen Bahn stellen wir ihnen in diesem Artikel vor.

Die Entscheidung zur Durchführung des  Migrationsprojetktes wurde schon bereits 2016 getroffen. Dennoch wurde es erst komplett in die Wege gelleitet im Jahr 2017. „Wir kommen schneller voran, als ursprünglich gedacht. Innerhalb von gut zwei Jahren konnten wir bereits 40 bis 45 Prozent unserer Infrastruktur überführen. Unser Ziel ist, das Migrationsprojekt zwei Jahre früher abzuschließen als geplant, also bereits im kommenden Jahr.“, so Robert Arnhold, Head of Corporate Strategic Programs bei der DB Systel, dem IT-Dienstleister der Deutschen Bahn. Ihm ist bewusst, dass diese Umstrukturierung viele Vorteile für die DB bereitstellt.

Warum setzt die Deutsche Bahn auf die Cloud?

Zum einen kann man durch die Cloud Anforderungen wie Flexibilität und Time-To-Market wesentlich besser gerecht werden. Zum anderen bietet sie die Möglichkeit, alle beteiligten Geschäftsfelder der DB, private Bahngesellschaften und Verkehrsbünde übersichtlich zu koordinieren und zu vereinigen. Zudem bleibt die Kontrolle über sämtliche IT-Anwendungen und die Integration der Providerleistungen in die Systeme und Prozesse des Unternehmens vollkommen bei der Deutschen Bahn. Ein weiterer Grund, der für das Migrationsprojekt spricht, ist, dass die vorherig verwendeten Legacy-Systemen wie beispielsweise Mainframe oder HP-NonStop vernachlässigt werden können, da sie zu viele Schnittstellen zu zahlreichen anderen Applikationen aufweisen. Denn ein wichtiges Ziel ist es, ohne ein eigenes Rechenzentrum auszukommen.

Die Cloud Strategie – eine geschäftsfeldübergreifende Entscheidung

Innerhalb von sechs Jahren soll die IT-Infrastruktur der DB mit Hilfe von DB Systel in die Cloud verlagert werden. Diese Struktur wurde bislang ausschließlich intern betrieben. Der Konzernvorstand betitelte die Cloud-Strategie als kein ausschließliches IT-Thema, sondern als eine geschäftsfeldübergreifende Angelegenheit. Dadurch kann eine schnellere und flexiblere Produktentwicklung gewährleistet werden und neue Kundennutzen etabliert werden. Des Weiteren sind Serviceerleichterung und Kostenreduzierung angestrebte Ziele. Dennoch fährt die Bahn keine Multi-Provider-Strategie, sondern setzt auf Cloud-Lösungen von Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure.

Was passiert mit den bisherigen IT-Infrastruktur Mitarbeitern?

Diese Mitarbeiter sind nun für den Applikationsbetrieb innerhalb des Cloud-Providers zuständig. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem Automatisierung oder auch Sicherheitsthemen wie Firewalls oder Security-by-Design-Vorgaben. Um ihnen die nötigen Fachkompetenzen näher zu bringen, stellt die DB ihren Mitarbeitern umfangreiche Weiterbildungsprogramme zu Verfügung. “ Nach gut zwei Jahren arbeiten bereits mehr als 30 Teams mit mehr als 350 Beschäftigten im Cloud-Betrieb.“, so äußerte sich Arnhold.

Abschließend ist zu sagen, dass wohl der wichtigste Punkt des Wechsels in die Cloud der Fakt ist, dass die DB mit dieser Etablierung einem Großteil aller deutschen Großunternehmen weit voraus wäre. Arnhold: „Anders als in den USA fahren bisher nur sehr wenige deutsche Großunternehmen eine derart konsequente Cloud-Strategie.“ Und damit hat er nicht ganz Unrecht.

 

Quelle Titelbild: Unsplash/Daniel Abadia

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von www.cio.de