21 Oktober 2019

Seit einem Jahr ist die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, in Kraft getreten. Nun wies eine Studie von Capgemini ein erschreckendes Ergebnis auf: Nur 28 Prozent aller Unternehmen weltweit sind DSGVO-konform. Deutschland liegt mit 33 Prozent der DSGVO-gerechten Unternehmen über dem Schnitt. Trotzdem weist sich die Anpassung an Legacy-Systeme als größte zu meisternde Hürde auf. 

Nach rund einem Jahr setzen Unternehmen die europäische Datenschutzgrundverordnung langsamer um als ursprünglich erwartet. Dies ergab eine Studie des Capgemini Research Institutes, die sich an 1.100 Entscheidern aus diversen Branchen weltweit richtete. Folgende Resultate lassen sich festhalten:

  • Nur 28 Prozent der Unternehmen weltweit sind DSGVO-konform
  • Weltweit verfügt die USA mit 35 Prozent über die meisten DSGVO-konformen Unternehmen; auf dem letzten Platz befindet sich Schweden mit 18 Prozent
  • Mit 33 Prozent DSGVO-gerechten Firmen belegt Deutschland Platz zwei und befindet sich über dem Schnitt
  • 30 Prozent betitelten die Richtlinien in ihrem Unternehmen als „weitgehend“ erfüllt
  • Governance Risk und Compliance sind laut Capgemini sowohl eine technologische, als auch eine kulturelle Frage

Was sind die größten Hürden bei der Umstellung?

Im Zuge der Studie wurde unter anderem auch nach den möglichen Gründen gefragt, die für ein Scheitern der Compliance-Initiativen verantwortlich sein können. Die Anpassung an Legacy-Systeme wird mit 38 Prozent als größte Hürde bezeichnet. Außerdem werden die Komplexität der regulatorischen Anforderungen und hohe Kosten genannt. Dem hinzuzufügen ist der hohe Aufwand bei Kundenanfragen.

Die Vorteile eines DSGVO-konformen Unternehmens

Auf der anderen Seite weisen sich 92 Prozent DSGVO-konformer Unternehmen als zufrieden auf. Hierbei kristallisieren sich einige Vorteile heraus: Gut neun von zehn konformen Unternehmen sprechen von optimierter Cybersicherheit, verbesserten Transformationsprozessen und erweiterten IT-Systemen. Weitere Vorteile seien gesteigertes Kundenvertrauen, ein besseres Image und mehr „Moral“ auf Seiten der Mitarbeiter.

Insbesondere die verbesserten IT-Systeme könne nur durch eine moderne Technologie erreicht werden. Dies ist der ausschlaggebende Vorteil der DSGVO-konformen Unternehmen gegenüber der nicht konformen Firmen.  So arbeiten 84 Prozent (versus 73) der DSGVO-konformen Unternehmen bereits mit Cloud-Plattformen, 70 Prozent (versus 55) setzen auf Datenverschlüsselung und 35 Prozent (versus 27) verwenden Robotic Process Automation (RPA).

 Laut Capgemini seien ein ordentlicher Datenschutz, die Nutzung von Künstlicher Intelligenz, die Einrichtung eines Security Operations Center (SOC) und ein gesundes Bewusstsein für iGRC die wichtigsten Punkte, an die es sich zu halten gibt in Sachen Compliance.

Quelle Titelbild: Pixabay / andibreit