Der schleichende Prozess weg vom Bargeld und hin Bezahlung per Karte oder Smartphone hat sich in den vergangenen Monaten deutlich beschleunigt. Im Zuge der aktuellen Krise hat die digitale Bezahltechnologie im Eiltempo im Einzelhandel Einzug gehalten.
Die Pandemie hat es geschafft, festgefahrene Gewohnheiten aufzubrechen. In einer repräsentativen Umfrage gaben drei Viertel an, in Zeiten von Corona Zahlungen mit Bargeld möglichst zu vermeiden. Sieben von zehn Befragten wünschen sich mehr Möglichkeiten, kontaktlos bezahlen zu können. Das kontaktlose Bezahlen mit Karte oder Smartphone ist nicht nur hygienisch, es lässt sich schnell erledigen und ist zudem sehr sicher. Doch obwohl viele Menschen mehr digitale Bezahlmöglichkeiten fordern, herrscht im Einzelhandel in Deutschland nach wie vor Nachholbedarf. Der Branchenverband Bitkom fordert, dass Kunden künftig an jeder Verkaufsstelle zumindest eine europaweit gültige digitale Bezahlmöglichkeit zur Verfügung haben sollen.
Dabei geht es nicht darum, das Bargeld abzuschaffen, sondern eine zusätzliche Bezahlmöglichkeit anzubieten. Welche Bezahlmethode für Händler die günstigste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Gebühren für bargeldlose Bezahlung jedenfalls entwickeln sich aus Händlersicht seit Jahren in die richtige Richtung. Früher war eine Mindestgebühr von acht Cent für Girocard-Zahlungen fällig, dazu kamen Abwicklungsentgelte. Vor allem bei Produkten mit kleinem Preis zehrten die Gebühren oftmals den Gewinn auf. Andererseits ist der Aufwand für die Verbuchung und den Umgang mit Bargeld ist in der Regel größer als bei einer bargeldlosen Bezahlung.
Vielerorts lassen sich inzwischen Beträge bis 50 Euro bezahlen, ohne die Karte dafür aus der Hand zu geben und eine PIN einzutippen. Zuvor hatte das Limit für das kontaktlose Bezahlen ohne PIN-Eingabe noch bei 25 Euro gelegen. Um auch bei Summen über 50 Euro eine PIN-Eingabe zu vermeiden, setzt sich das mobile Bezahlen per Smartphone langsam durch. Smartphone-Zahlungen lassen sich sicher über Fingerabdruck oder Gesichtserkennung freigegeben und die Abläufe an der Kasse so beschleunigen. Der frühere Geschwindigkeitsvorteil von Bargeld hat sich heute ins Gegenteil verkehrt.
Abschaffung der Wertgrenzen
Um Kartenzahlung und die Bezahlung per Smartphone oder Smartwatch flächendenkend voranzutreiben, schlägt Bitkom vor, die Wertgrenzen beim digitalen Bezahlen abzuschaffen. Denn bislang akzeptieren viele Händler digitale Zahlungen erst ab einem bestimmten Betrag. Die Kunden müssen dann wieder auf Bargeld zurückzugreifen. Bitkom fordert zudem finanzielle Hilfen bei der Einführung von Terminals für das elektronische Bezahlen, um den Handel bei der Bereitstellung von neuen Bezahlmöglichkeiten zu unterstützen.
Kontaktloses Bezahlen wird in der gegenwärtigen Corona-Krise vermehrt von Kunden nachgefragt. Deshalb sollten sich Händler mit den neuen Technologien in diesem Bereich befassen, um nicht den Anschluss zu verpassen und Umsatzeinbußen zu riskieren. Jeder Supermarkt, jeder Bäcker und jeder Kiosk sollte deshalb bargeldloses Bezahlen ermöglichen. Auch nach Corona wird sich der einmal in Gang gesetzte Trend nicht wieder umkehren.
Flexibilität beim Bezahlen ist nicht zuletzt auch in der Cloud gefragt. Cloud-Billing-Konzepte ermöglichen etwa in der Google Cloud eine Abrechnung auf unterschiedlichste Weisen, um den Anforderungen des Kunden gerecht zu werden. Detaillierte Infos zu Cloud-Billing finden Sie hier.
Quelle Titelbild: Unsplash / cardmapr
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