25 Mai 2021

Kinder, Hund oder Postbote. Wer im Homeoffice arbeitet, wird schnell abgelenkt, von anderen oder von sich selbst. Mit einfachen Tricks kann man Ablenkungen vermeiden und die Produktivität steigern.

 

Das Homeoffice als Tätigkeitsform erlebt, auch bedingt durch die Corona-Krise einen ungeahnten Aufschwung. Viele Unternehmen ermöglichen ihren Mitarbeitenden das Arbeiten vom heimischen Büro aus. Die Arbeit im heimischen Büro hat viele Vorteile, es besteht aber auch Ablenkungsgefahr. Welche Störfaktoren lauern beim Homeoffice und wie lassen sie sich umgehen?

Gestaltung des Homeoffice kann Ablenkungen minimieren

Die Idee, sein Homeoffice am heimischen Esstisch zu eröffnen, schreit geradezu nach Ablenkung. Dort ist man für seine Kinder sicht- und ansprechbar, der Hund kommt, um seine Streicheleinheiten abzuholen und wenn der Paketbote klingelt, öffnet man schnell selbst die Tür, obwohl es jemand anderes tun könnte.

Aus diesen Gründen sollte das Homeoffice in einem separaten Raum untergebracht sein, bei dem man die Tür schließen kann. Durch eine hochwertige, ergonomische Büroeinrichtung vom Spezialisten lassen sich Ablenkungen ebenfalls vermeiden, denn man muss nicht so oft aufstehen, um seine Knochen wieder dorthin zu befördern, wo sie hingehören.

Ein elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch unterstützt die Konzentration bei der Arbeit und ermöglicht sitzende und stehende Tätigkeit. Ein Bürostuhl mit stabiler Rückenlehne, nach vorne abfallender Sitzfläche und flexibel justierbaren oder abnehmbaren Armlehnen fördert die Haltung und verhindert Kopf- und Nackenschmerzen, die ebenfalls von der Arbeit ablenken.

Hilfreich zur Abwehr von Ablenkungen kann ein Schild an der Tür zum Homeoffice sein. Mit einer entsprechenden Aufschrift lässt sich deutlich machen, dass man arbeitet:

  • „Bitte nicht stören“

  • „Eintritt erst nach Aufforderung“

  • „Ich arbeite, Eintreten verboten“

  • „Ab 14 Uhr wieder ansprechbar“

So etwas zu lesen, ist für die eigenen Kinder immer hart, aber wenn man ihnen erklärt, dass man wichtige Arbeit zu erledigen hat und sich dafür konzentrieren muss, ist die Chance hoch, dass sie es verstehen und akzeptieren.

Statistik belegt hohen Grad der Ablenkung am Arbeitsplatz

Am eigentlichen Arbeitsplatz im Unternehmen (und auch im Homeoffice) lassen sich viele Arbeitnehmer, nämlich zusammengerechnet 86 Prozent, in irgendeiner Form und zu einem gewissen Grad ablenken. Das zeigt auch die folgende Statistik:

 

Statistik Ablenkung am Arbeitsplatz

Die Statistik zeigt: Die Mehrheit der Arbeitnehmenden werden von ihrer Arbeit abgelenkt. Hauptgründe sind Gespräche mit Kolleg*innen oder die Geräuschkulisse. Quelle: statista.com

 

Auch wenn die gezeigte Statistik sich auf den Arbeitsplatz im Unternehmen bezieht, so zählen die meisten der rechts aufgeführten Ablenkungsgründe zu denen, die auch im Homeoffice Tätige bei ihrer Arbeit stören und für kontraproduktive Ablenkungen sorgen.

Telefon sorgt regelmäßig für Ablenkung

Es gibt kaum etwas, das einen mehr aus der Konzentration reißt, als ein klingelndes Telefon. Das gilt im Büro ebenso, wie im Homeoffice. Im Gegensatz zum Bürotelefon sind bei einem Anruf daheim aber keine Vorgesetzten, Geschäftspartner oder Kunden in der Leitung, sondern eher eine gute Freundin der Frau oder einer dieser lästigen Werbeanrufe.

Um nicht ständig ans Telefon gehen zu müssen und sich von der Arbeit ablenken zu lassen, kann man entweder die Mitbewohner bitten, Anrufe entgegenzunehmen und gegebenenfalls etwas zu notieren oder einfach den Anrufbeantworter einschalten. Diesen kann man dann nach der Erledigung aller Aufgaben im Homeoffice abhören und bei Bedarf zurückrufen. Für beruflich relevante Anrufe sollte man eventuell ein Handy vom Arbeitgeber erbitten, so landen wirklich nur wichtige Telefonate am Arbeitsplatz.

Hart, aber im Homeoffice oft Realität: Störfaktor Familie

Hat man eine eigene Familie mit Kindern, möchten diese natürlich so viel Zeit mit ihrem Vater verbringen, wie möglich. Bei einer Tätigkeit im Homeoffice kann dieser Anspruch schnell zur Herausforderung werden. Um eine zu häufige Ablenkung zu vermeiden, sollte man mit seiner Familie über die Arbeit im Homeoffice sprechen und vor allem den Kindern erklären, dass man während der Arbeit keine Zeit hat, nur weil sie gerade spielen möchten.

Hier gilt es, Regeln für eine eventuelle Verfügbarkeit aufzustellen. Dabei sollte auch die Lautstärke berücksichtigt werden. Im Idealfall sollten die Kinder nicht durch die Wohnung toben, sondern in ihren Zimmern spielen, wenn möglich bei geschlossener Tür.

Auch der Partner oder die Partnerin sollte sich an die gemeinsam aufgestellten Regeln halten. So schön es ist, aber auch Umarmungen oder ein Abschiedskuss können einen aus der Konzentration reißen, so dass man sich anschließend erst wieder auf seine Arbeit konzentrieren muss.

Ablenkung durch soziale Netzwerke

Störfaktor Social Media Cloudmagazin

Im Homeoffice ist der Griff zum Handy und damit Social Media nicht weit. Quelle: Unsplash / camilo jimenez

Wer im Homeoffice arbeitet, der tut dies meist an einem Computer. Hat man diesen erst einmal eingeschaltet, ist der Weg zu den eigenen Social-Media-Kanälen theoretisch nicht weit. Hier braucht man vor allem Selbstdisziplin, um nicht zwischendurch die privaten E-Mails zu checken oder auf sein Instagram- bzw. Facebook-Profil zu schauen und schnell mal etwas zum Weltgeschehen zu posten.

 

Viele Unternehmen stellen ihren Mitarbeitenden Laptops oder PCs für die Arbeit im Homeoffice. Diese dürfen in der Regel nur für berufliche Zwecke genutzt werden. Vielleicht ist es klug, nicht den eigenen Computer zur Verfügung zu stellen, so lässt sich das Risiko, ihn zwischendrin privat zu nutzen, deutlich verringern.

Haushaltspflichten als Störfaktor

In vielen Familien arbeiten beide Partner. Ist einer davon im Homeoffice tätig, wird er vom anderen Partner nicht selten zu hören bekommen, dass er ja nicht ins Büro muss und deshalb doch schnell die Waschmaschine anschalten, die Wohnung fegen oder den Müll runterbringen kann. Theoretisch ist das natürlich möglich, aber es bedeutet, dass man seine Arbeit unterbrechen und sich später wieder von neuem konzentrieren muss.

Auch hier gilt es, dem Partner deutlich zu machen, dass man für seine Tätigkeit Konzentration braucht und dass die Erledigung von Aufgaben im Haushalt sehr ablenken. Man sollte einen Plan für die Erledigung solcher Dinge aufstellen. Dann kann man die Dinge, die man selbst erledigen muss, in die Tagesplanung mit einbauen. Wäschewaschen oder Müllentsorgung lassen sich ohne Probleme in der Pause erledigen. So bleibt die Arbeitszeit auch wirklich frei von Störungen.

Fazit: Störfaktoren lassen sich abschalten, durch Regeln und Selbstdisziplin

Eigentlich ist es unerheblich, wo man arbeitet, die Ablenkungsgefahr ist am Arbeitsplatz im Unternehmen und auch im Homeoffice allgegenwärtig. Wer im Homeoffice tätig ist, kann durch Schaffung eines geeigneten Ortes, konsequente Planung seines Arbeitstages sowie die Beseitigung von äußeren Störfaktoren wie Türklingeln, Telefon oder lautes Kindergeschrei die ablenkenden Faktoren reduzieren. Auch eine gute Büroausstattung mit bequemem und gesundheitsfördernden Schreibtisch bzw. Bürostuhl trägt dazu bei, dass man im Homeoffice konzentrierter arbeitet. Am wichtigsten ist es, die Familie einzubinden und vor allem den Kindern zu erklären, warum sich Mama oder Papa zu bestimmten Zeiten nicht mit ihnen beschäftigen können.

 

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Quelle Titelbild: Unsplash / Thought Catalog