25 Januar 2022

Einerseits müssen große Energieversorger immer striktere regulatorische Vorgaben erfüllen, andererseits an der Kundenzufriedenheit arbeiten und die Energiewende vorantreiben. Wer es da schafft, seine Prozesse zu optimieren, ist klar im Vorteil. Mit herkömmlichen Mitteln ist das oft nicht zu machen, daher wird Robotic Process Automation (RPA) immer wichtiger. Diese kann die Lösung für die massiven Herausforderungen der Energiewirtschaft sein. Welche das sind und wie Robotic Process Automation (RPA) oder die intelligente Automatisierung beitragen kann, diese zu lösen, erfahren Sie hier.

Gerade große Energieversorger und Kraftwerksbetreiber sind heute besonders gefordert, die Energiewende voranzutreiben. Dabei müssen sie sich nicht nur mit ständig neuen Vorgaben aus der Politik befassen, etwa dem Kohleausstieg und der Forderung nach dem Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Zusätzlich machen es die damit verbundenen Auflagen und Preiserhöhungen schwierig, den bisherigen Kundenstamm zu halten. So hat etwa die für die Energiewende geschaffene EEG-Umlage den Strom für die Menschen und Unternehmen in Deutschland sehr viel teurer gemacht. Auch wenn die Umlage, wie vielfach gefordert, bald wegfällt, führen steigende Preise dazu, dass sich Kunden nach anderen Anbietern umsehen und wechseln. Doch was lässt sich dagegen tun?

Customer Experience gegen Kundenschwund

Mit ihren Preisen schaffen es Energieunternehmen also kaum noch, die Kunden an sich zu binden. Um nicht an der Kundenfront zu verlieren, müssen sie daher heute mehr denn je an ihrer Customer Experience (CX) arbeiten. Denn die Kundenerwartungen selbst haben sich stark verändert. Wer heute nicht schnell genug auf eine Support-Anfrage oder eine Beschwerde reagiert, riskiert einmal mehr Kundenschwund und Marktanteile zu verlieren. Daher wird die Verbesserung der Kundenzufriedenheit großgeschrieben. Das gilt besonders für Energieversorger. So setzen immer mehr Unternehmen Chatbots auf ihren Webseiten ein. Man will in jedem Fall verhindern, Kund:innen in Telefonwarteschleifen zu verlieren. Das ist nur eines von vielen Beispielen für eine intelligente Automatisierung mit Hilfe von Robotic Process Automation (RPA), wie die BluePrism und ihr Lösungspartner Natuvion Digital sie anbieten.

Zusätzlich verlangt auch der Gesetzgeber mit dem neuen Onlinezugangsgesetz von den Energieversorgern und Kraftwerksbetreibern eine Verbesserung und Digitalisierung ihrer Angebote. Auch hier kommen besagte Bots immer mehr ins Spiel. Die mit Hilfe dieser Technologien geschaffene höhere Kundenzufriedenheit oder Customer Experience (CX) lässt sich natürlich auch auf die eigenen Mitarbeitenden und Vertriebspartner übertragen.  Das steigert die Effizienz im ganzen Unternehmen. Eine Studie, von US-Regierungsberatern der act-iac beweist das! Demnach sind kleinere und mittelgroße Unternehmen bei CX oft im Vorteil. Aber auch Konzerne wie die großen Energieversorger ziehen immer mehr nach und finden hier ein gewichtiges Argument für die intelligente Automatisierung mit Blue Prism und den umfassenden Managed Services von Natuvion Digital.

So setzen Sie RPA in Ihrem Konzern ein: 12 typische energiewirtschaftliche Prozesse,

die Sie mit RPA beschleunigen und kostengünstiger gestalten können.

RPA impft Energieversorger gegen die Nebenwirkungen der Corona-Pandemie

RPA ist für Unternehmen des Energiesektors zudem in anderen Bereichen nützlich. Bedingt durch die Corona-Krise haben auch die Energieversorger ihre Mitarbeitenden ins Home-Office geschickt und zusätzlich ihre Anlagen auf Fernverwaltung umgestellt. Mit der richtigen Technologie lassen sich Ausfall- und Wiederherstellungsmanagement, Kundendienst und Kontrolle der Netzanlagen sicher aus der Ferne erledigen.

Die Corona-bedingte weltweite Verlagerung der Arbeit in den Remote-Raum stellt dazu  neue Anforderungen an das Stromnetz und hat vielfach die Bedarfsprognosen der Versorgungsunternehmen durcheinandergebracht. Mehr Menschen, die zu Hause arbeiten, sind schließlich auch mit einem Anstieg des Energieverbrauchs in Privathaushalten verbunden, was eine genaue Vorhersage des Spitzenverbrauchs erschwert und ein effizientes Lastmanagement unabdingbar macht. Mit Robotic Process Automation lassen sich Lastspitzen leichter abfedern.

Neue Partner und Wettbewerber

Der Ausgleich von Lastspitzen gewinnt auch mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien mehr Bedeutung. Denn die zu erwartende Leistung dieser Energiequellen lässt sich nur schwer vorhersagen. Eine Idee ist, am Tag nicht genutzten Strom zu Lastspitzenzeiten am Abend wieder in das Netz einzuspeisen. Dafür braucht es intelligente Stromnetze oder Smart Grids, wie sie bereits vor 10 Jahren etwa von Cisco als wichtige Bausteine für die Energiewende angepriesen worden sind.

Effiziente Stromnutzung zu Lastspitzenzeiten gewinnt immer mehr an Bedeutung. Quelle: Adobe Stock / Karsten.

Eine andere Idee sieht E-Autos als fahrende Batterien vor. An sonnigen oder windigen Tagen zu viel produzierter „Ökostrom“ lässt sich so speichern und sinnvoll nutzen. Einige regionale und überregionale Energieversorger arbeiten mit zum Teil kostenloser Anbindung der Ladeinfrastruktur in Wohnhäusern schon daran, diese Idee umzusetzen. Und da Öko-Strom meist dezentral erzeugt wird, wäre hier von den Großen auch eine Zusammenarbeit mit den kleineren, regionalen Versorgungsunternehmen gefordert, um solche Szenarien zu ermöglichen.

Diesem und anderen Szenarien könnte der für immer mehr Abnehmer verpflichtende Einbau intelligenter Stromzähler (Smart Meter) Auftrieb verleihen und dabei helfen, Energie effizienter zu nutzen, aber auch neue Player und Konkurrenz anlocken. Denn so wie damals Cisco scharren auch andere Technologieunternehmen mit den Hufen, Fahrzeuge, Haushalte und Unternehmen in die Lage zu versetzen, nicht nur Energie zu verbrauchen, sondern auch als dezentrale Energieressourcen (DER) zu nutzen. Um die betreffenden Potenziale zu eruieren und mit den Firmen- oder Privatkunden gemeinsam entsprechende Szenarien entwickeln zu können, ist eine schnelle Erfassung der Zählerstände unumgänglich. Durch die Automatisierung mit den RPA-Lösungen von Natuvion und Blue Prism werden rund 90 Prozent der gemeldeten Zählerstände vollständig erfasst.

Die Sektoren Elektrizität, Verkehr und Gebäude können heute nicht mehr für sich allein gedacht werden. Das führt dazu, dass Unternehmen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen aus diesen Bereichen Partnerschaften mit Energieversorgern eingehen – oder eben mit ihnen in Konkurrenz treten.

RPA automatisiert repetitive Tätigkeiten

Customer Experience (CX) ist heute bei Energieversorgern immer wichtiger. Denn Vergleichsportale wie Check24 „erziehen“ die Verbraucher:innen zu Schnäppchenjägern und torpedieren gewachsene Loyalitäten. Diese gestiegene Marktdynamik zwingt Unternehmen zu immer mehr  Effizienzsteigerung.

Dabei kommt es darauf an, in den Standardaufgaben agiler, schneller und flexibler zu werden, um mehr Ressourcen für die direkte Kundenpflege zu gewinnen. Doch über Jahre gewachsene System- und Prozesslandschaften hinterlassen oft viele monotone Tätigkeiten, einen hohen manuellen Aufwand und viele Systembrüche. Das macht die weiterführende Systemintegration immer schwieriger und aufwendiger.

Und genau da setzt Robotic Process Automation an. RPA-Softwareplattformen verwenden in der Regel eine Kombination aus Benutzeroberflächen-Interaktionen und Anwendungs-Programmierschnittstellen (APIs), um verschiedene Unternehmensanwendungen wie ERP-Anwendungen, Client/Server-Systeme, Mainframes und andere Anwendungen zu integrieren.

RPA automatisiert repetitive Tätigkeiten, damit Sie mehr Zeit für direkten Kundenkontakt haben. Quelle: Adobe Stock / Alexander Limbach.

So können etwa Bots genannte Softwareroboter die meist von Menschen vorgenommenen, sich wiederholenden und oft fehleranfälligen Tätigkeiten übernehmen. RPA emuliert diese Tätigkeiten und wandelt sie über eine bestimmte Softwaresprache oder ein Software-Skript in Transaktionsschritte um, die der Bot befolgen soll.

Der US-Marktforscher Gartner sieht RPA derzeit als einen der am schnellsten wachsenden Softwaresektoren und Blue Prism in seinem entsprechenden Magic Quadrant mit seiner Intelligent Automation Plattform als einen der Leader weit vorn. Diese umfasst die folgenden Hauptkomponenten: Blue Prism Cloud, Automation Lifecycle Management (ALM), Capture, Interact, Decipher IDP und Digital Exchange (DX) sowie Governance-Tools und Sicherheitsfunktionen. Die Produkt-Roadmap von Blue Prism beinhaltet eine verbesserte Architektur und Integration für Capture. Hinzu kommen Dashboards, die etwa auch die Anzahl der eingesparten Stunden aufzeigen, und eine kategorische Entscheidungsmaschine, welche den digitalen Mitarbeitern beibringt, mithilfe von aktivem Lernen (Machine Learning) intelligente Entscheidungen zu treffen.

Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Software-Robotern

Die Kernkompetenz von Natuvion Digital aus Walldorf ist die Optimierung von energiewirtschaftlichen Geschäftsprozessen. Mit leistungsstarken Automatisierungs- und Simulationslösungen sowie mit Beratung und Dienstleistungen unterstützt Natuvion Digital Energieversorger bei der Effizienzsteigerung von Arbeitsabläufen. Die Ergebnisse sind eine deutlich höhere Produktivität, weniger Fehler und Engpässe sowie geringere Prozesskosten. In einem „Utilities Use Case Booklet – RPA-Lösungsszenarien“ zeigt Natuvion Digital konkrete Lösungs-Szenarien der digitalen Helfer für Energieversorger.

Natuvion hat als Wegbereiter für die digitale Transformation von Energieversorgern nicht nur ein großes Portfolio von Dienstleistungen und Tools, sondern auch das nötige Prozess-Knowhow, um Energieversorger auf einer erfolgreichen Reise in die Welt der intelligenten Automatisierung zu unterstützen.

Sie wollen wissen, wie Sie RPA unterstützen kann?

Finden Sie hier typische Anwendungsfälle aus der Energiewirtschaft mit Beweisen
für das konkrete Optimierungspotenzial durch RPA.

 

Natuvion PIPER ein Gamechanger?

Automatisierung für  höhere Produktivität, weniger Fehler und Engpässe sowie geringere Prozesskosten. Quelle: Adobe Stock /Alexander Limbach

Als Partner von Blue Prism gehört Natuvion Digital zu einem der wenigen Anbieter von RPA als Plattform-as-a-Service – der Platform for Intelligent Process Execution Robots, kurz PIPER genannt. Natuvion PIPER steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr als offene und betriebsbereite PaaS-Lösung zur Verfügung. Die Vorteile für die Kunden sind das höchste Maß an Sicherheit und Verfügbarkeit, die Benutzerfreundlichkeit, schnelle Implementierung und der 365/24/7-Rundum-Service. Natuvion PIPER ist das ideale Fundament, um mit Robotic Process Automation von ein paar wenigen digitalen Helfern bis hin zu großen Farmen beliebig zu skalieren. Die Kunden sind dabei völlig vom Mehraufwand einer eigenen Infrastruktur oder technischen Veränderungen befreit. Monitoring-Mechanismen erhöhen die Betriebszeit der digitalen Helfer. Die Automatisierungssoftware muss auch nicht ständig aktualisiert werden, denn die neueste empfohlene Version ist immer verfügbar.

Viele Energieversorger konnten so bereits Aufgaben in ihrem Unternehmen mithilfe von intelligenter Automatisierung optimieren, etwa bei der Neukundenanmeldung, der Ablesung oder im Forderungsmanagement. Entlang der Customer Journey gibt das „Utilities Use Case Booklet“ von Natuvion und Blue Prism mit 12 typischen energiewirtschaftlichen Prozessen hierzu einen Einblick.

Wenn Sie Interesse an dem Utility Use Case Booklet mit RPA-Lösungsszenarien haben,

können Sie es hier kostenlos herunterladen.

 

Sinkende Kosten sind das ganz große Plus von RPA

RPA bietet über Automatisierung optimierte Prozessabläufe. Was dabei vor allem eingespart wird, ist Zeit. Konkret bedeutet das die Unterstützung von Energieversorgern unter anderem bei…

 

  • der Verarbeitung von Kundenabschlägen mit 70 Prozent Zeitersparnis,

 

  • der Erfassung der Ableseergebnisse mit 90,5 Prozent Zeitersparnis,

 

  • der Plausibilisierung nicht valider Ableseergebnisse mit 90,5 Prozent Zeitersparnis,

 

  • Ein- und Auszügen von Kund:innen mit 93,4 Prozent Zeitersparnis,

 

  • Klärfällen aus der Marketingkommunikation mit 93,4 Prozent Zeitersparnis – jeweils pro Fall.

 

Was die Verarbeitung von Abschlagszahlungen der Kunden angeht, sieht Natuvion Digital 70 Prozent Zeitersparnis, weil manuelle Prüfungen wegfallen und Klärfälle oder nicht zuzuordnende Einzahlungen automatisch bearbeitet und verbucht werden. Bei der Erfassung der gemeldeten Zählerstände und den Plausibilitätsprüfungen erreichen die Lösungen von Natuvion Digital und Blue Prism eine 90-prozentige Automatisierung mit entsprechend hoher Zeitersparnis. Bei Umzügen ist der Automatisierungsgrad mit 70 Prozent zwar niedriger, die Zeitersparnis mit über 93 Prozent aber deutlich höher. Blue Prism hat den regionalen Versorger Harz Energie so geholfen, die jeweilige Bearbeitungszeit pro Kundenumzug von 12 auf 1,5 Minuten zu reduzieren. Das kommt einer jährlichen Zeitersparnis von 2.200 Stunden gleich.

Doch nicht nur Zeit kann RPA einsparen, auch bei anderen Themen kann die Technologie punkten. Zum Jahresanfang 2021 hat Blue Prism sechs Prioritäten für Versorgungsunternehmen ausgemacht. Dazu gehören neben den genannten Themen auch neue Anforderungen in Sachen Compliance und Risikomanagement sowie Innovationen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit. Mit intelligenter Automatisierung können Versorgungsunternehmen zum Beispiel per IoT-Anbindung riesige Datensätze von Sensoren und Geräten im gesamten Energie- oder Stromnetz sammeln und auswerten, um so zu verlässlichen Prognosen zu kommen und mit Predictive Maintenance oder vorausschauender Wartung Betriebskosten einzusparen.

Zusätzlich unterstützt Blue Prism kleine wie große Energieversorger mit Lösungen wie denen von Natuvion Digital als Managed Services und stellt einen eigenen Online-Marktplatz mit Anbindung an Digital Exchange (DX), mit über 2000 Automatisierungskomponenten und neuen SAP TCodes zur Verfügung. 

Erfahren Sie im Utility Use Case Booklet, wie Sie als Energieversorger mit dem

Einsatz von RPA Ihre Prozesseffizienz deutlich steigern können.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Mike Mareen