18 Juli 2018

 Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, IBM, Google und die SAP Cloud Plattform (SCP) – wenn die SAP-Infrastruktur in die Cloud soll, dann mit einer dieser Plattformen. Warum der deutsche Mittelstand bei der Wahl zögerlich ist und wie Partner bei der Umsetzung helfen sollen, klärt Crisp Research in einer aktuellen Studie.

Welche Risiken halten Cloud-Plattformen bereit? Welchen Nutzen haben Mittelständler beim Umzug Ihrer SAP-Systeme in die Cloud? Diese und weitere Fragen will Crisp Research zusammen mit dem SAP-Haus All for One Steeb in einer neuen Studie erstmals geklärt haben. Cloudmagazin.com fasst die zentralen Erkenntnisse für Sie zusammen – die Studie können Sie kostenlos zudem hier herunterladen.

Die wichtigste Erkenntnis zuerst

Cloud-First ist real. 37 Prozent aller CIOs und SAP-Verantwortlichen gehen davon aus, dass bis 2020 mehr als die Hälfte der SAP Workloads in der Cloud betrieben werden. Technisch ist das kein Problem. Die Infrastrukturen der großen Cloud-Provider sind mittlerweile wirklich SAP-ready und die Anwender haben positive Erfahrungen gesammelt.

Dies ist praktisch Outsourcing reloaded oder die Weiterentwicklung von Managed Services. Mehr als die Hälfte der SAP-Anwender haben den SAP-Betrieb an externe Dienstleister ausgelagert, meist in deren Rechenzentren.

SAP Migration Studie von Crisp Research

(Quelle Bild: mittelstand-heute.com)

 

Was erhoffen sich IT-Verantwortliche von der Cloud?

Es bestehen feste Vorstellungen, welche Vorteile und Chancen sich aus dem Betrieb von SAP-Lösungen auf IaaS/PaaS-Plattformen in der Public Cloud ergeben – im Gegensatz zum Betrieb im eigenen Rechenzentrum oder dem klassischen Hosting. So erhoffen sich 41 Prozent der Befragten eine höhere Agilität sowie Innovationsgeschwindigkeit in der Unternehmens-IT. 40 Prozent möchten von der globalen Verfügbarkeit profitieren und mehr Automatisierung im SAP-Betrieb erwarten 38 Prozent. Auch die schnellere Umsetzung der Digitalen Transformation im Gesamtunternehmen ist für 38 Prozent ein wichtiger Punkt. Die On-Demand-Verfügbarkeit und Performance zum Abfedern von temporären Lastspitzen ist dagegen nur für 23,9 Prozent wichtig.

Insbesondere die beiden letzten Erkenntnisse lassen erstaunliche Schlussfolgerungen zu. Im Mittelpunkt steht also nicht das Abfedern von Lastspitzen, traditionell ein beliebtes Argument der Cloud-Anbieter, sondern etwas anderes: Neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) oder Blockchain werden von den großen Technologieanbietern auf ihren Cloud-Plattformen bereitgestellt. Die Anbindung daran sichert, dass die IT-Verantwortlichen die Digitale Transformation schneller umsetzen können. Die Cloud-Plattformen bieten also Mehrwerte jenseits des Blechs – und das ist das eigentlich Interessante.

„Workloads in die Cloud zu verlagern ist sicher interessant – Stichwort Agilität und globale Verfügbarkeit. Aber am Ende geht es um etwas anderes. Die Unternehmen wissen: Die neuesten Technologien werden von SAP, Microsoft und anderen Anbietern auf ihren Cloud-Plattformen bereitgestellt, etwa rund um Machine Learning, IoT, Analytics. Diese muss ich irgendwann in meine Geschäftsprozesse – also in mein SAP – integrieren. Da macht es Sinn, mein SAP gleich auf diese Cloud-Plattform zu stellen“,sagt Michael Scherf, in der Geschäftsführung von All for One Steeb verantwortlich für Managed Cloud Services.

Es gibt Probleme, aber auch Lösungen

Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt: Mehr als einem Drittel der Entscheider bereitetet die Komplexität der Cloud nach wie vor Kopfzerbrechen. Konkret gilt das Produktportfolio der Cloud-Provider als unübersichtlich und verwirrend. Vielen IT-Entscheidern fällt es schwer, die Übersicht über die Preismodelle der Cloud-Provider zu erhalten, die zudem nach Regionen variieren. Einige neue Cloud-Angebote sind laut Crisp Research technisch noch nicht ausgereift.

Die Migration in die Cloud fürchten genau ein Drittel der Befragten. Typischerweise sind zuerst virtuelle Workloads in die Cloud verlagert worden. Produktive SAP-Workloads werfen völlig neue Herausforderungen auf.

Die IT-Verantwortlichen haben erkannt, dass die hohe Komplexität der Plattformen nur mit einem kompetenten Systemhauspartner umgesetzt werden kann, weil die hauseigene IT-Abteilung oft überfordert ist. Fast 80 Prozent der IT-Verantwortlichen wollen deshalb Partner auf dem Weg in die Cloud einbeziehen.

Auch Lizenzen und sonstige Kosten sind ein Problem. Es mangelt dabei an Transparenz bei der Preiskalkulation. 30 Prozent der Entscheider sehen noch Klärungsbedarf beim Lizenzmodell von SAP in der Cloud.

Public Cloud schreitet dennoch voran

Trotz aller Bedenken ist die Public Cloud mindestens in einigen Bereichen bereits etabliert. Nur zwölf Prozent schließen den Weg in die Public Cloud kategorisch aus.

Etwa ein Drittel der Anwender setzt dagegen bereits die Public Cloud produktiv im Rahmen erster Projekte und Workloads ein. Hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Die Hälfte der befragten Unternehmen befindet sich noch in der Evaluierungs- und Planungsphase. 14 Prozent denken darüber hinaus über einen Ausbau und den Betrieb der SAP-Kernsysteme in der Public Cloud nach.

 

Sie wollen mehr erfahren? Den kompletten Beitrag finden Sie hier, die Studie von Crisp Research gibt es hier.

Quelle Titelbild: jamesteohart / iStock