18 November 2019

Pascal Brumm ist SAP Partner Manager bei der Telekom Deutschland GmbH – Cloudmagazin hat ihn getroffen und konnte mit ihm über die Digital X und das Trigon-Modell sprechen. Auch verriet er, wie die Telekom Deutschland GmbH es schaffen will mittelständischen Unternehmen und Großkunden einen gleichermaßen guten Service anbieten zu können.

Welche Erwartungen hatten Sie bezüglich Ihrer Teilnahme an der Digital X, und was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Trends im Bereich Digitalisierung heute und in naher Zukunft?

Durch die regionalen Veranstaltungen habe ich bereits einen ersten Eindruck von den Digital X Veranstaltungen erhalten, sodass ich bereits eine konkrete Vorstellung von der Endveranstaltung im November entwickelt hatte. Für mich war klar, dass es zwei spannende Tage werden, die uns allen zeigen, wie fortschrittlich und zukunftsorientiert der deutsche Mittelstand ist. Mehr als 20.000 Besucher haben sich von neuen, wegweisenden Technologien inspirieren lassen und sich die Frage gestellt, wie sich ihr Business in den nächsten Dekaden wandeln wird. Maßgeblich für den Wandel sind diverse Entwicklung in der IT, allen voran die intelligenten Technologien, die unsere tägliche Arbeit revolutionieren. Wichtig ist, dass wir uns die Frage nach konkreten Anwendungsfällen stellen, vom KI-Entwickler bis zum Geschäftsführer.

Bei Ihrem Bühnen-Pitch hatten Sie das Trigon-Modell vorgestellt. Ihre Kunden stehen derzeit vielen Herausforderungen gegenüber: Wie begegnen Sie diesen? Können Sie dabei näher auf das Trigon-Modell eingehen? 
Mit dem Trigon-Modell können wir individuelle Lösungen auf die verschiedensten Herausforderungen eines jeden CxO anbieten. Die Herausforderungen sind heutzutage so vielfältig, dass wir nicht mehr einen X-beliebigen Berater zum Kunden schicken können. Diverse Herausforderungen, beispielsweise das Datenmanagement in Zeiten von Big Data, sind nicht mehr eindeutig von anderen Herausforderungen, wie der Prozessoptimierung zu trennen. Jedes weitere Trigon ist mit mindestens einem weiteren Trigon verbunden, wie die Innovationskraft mit dem Umgang der Humanressourcen in einer Organisation, um ein weiteres Beispiel zu nennen. Man kann schon fast von koaxialen Herausforderungen sprechen, die sich um die gesamte Unternehmensführung drehen. 

Wie flankieren die Lösungen der Partner Zukunftsagenten, der West Trax und der T-Systems DMC die Migration?
Die Führung eines Unternehmens, einschließlich der Bewältigung sämtlicher Herausforderungen im CxO Umfeld, erfolgt mit Hilfe eines ERP-Systems, ein Enterprise-Resource-Planning-System. In aller Regel werden vor der Migration auf ein neues ERP System die Datenstruktur, die Datenmenge und auch die Prozessabarbeitung hinterfragt, um nicht genutzte Potenziale zu identifizieren. Das sind Themen, die eng an die Strategie des Unternehmens gebunden und somit von langfristiger Natur sind. Im Rahmen dessen kommen auch andere Herausforderungen zur Sprache, die meist nicht direkt mit dem Begriff ERP in Verbindung gebracht werden, aber trotzdem mit der Strategie und der Unternehmensentwicklung stehen, wie beispielsweise der Umgang mit den Humanresourcen.
An dieser Stelle ergänzt sich das Trigon-Modell mit unserer SAP Sucessstory: Wir bieten zusätzlich zur Migration nach SAP S/4HANA jene Kompetenz, die das Big Picture der Unternehmensführung vervollständigt – mit der Expertise unserer Partner. Inwiefern die Angebote zusammenspielen, möchte ich an dieser Stelle kurz erläutern.
Interessierten Kunden bieten wir mit Hilfe der West Trax ein Orientierungsassessment an, dass die historisch gewachsene SAP Landschaft scannt und wesentliche KPI übersichtlich darstellt. Die West Trax Analyse bietet eine gute Ausgangslage für eine Migration auf S/4HANA, wobei auch ohne anstehende Migration wertvoller Nutzen für den Kunden gezogen werden kann. Auf Basis der Ergebnisse beraten wir bezüglich eines weiteren Vorgehens. Ein möglicher, zweiter Schritt wäre ein S/4HANA Vorprojekt, bei dem wir auf die T-Systems DMC zugreifen. Mit dem Überblick über die SAP Landschaft des Kunden können wir die obsoleten Daten identifizieren, die bei einer Migration hinfällig werden. Die obsoleten Daten werden in einer Cloud der T-Systems DMS gespeichert, um den Migrationsaufwand und die Kosten der Migration zu senken. Nach der Migration besteht selbstverständlich noch Zugriff auf die aussortierten Daten, falls der Kunde dies wünscht. Parallel dazu kann mit einer optionalen Strategieberatung auf das Know-How der Zukunftsagenten zurückgegriffen werden, die ein Konzept für eine sozialverträgliche Migration erarbeiten und Workshops anbieten, um frühzeitige Umschulungsmaßnahmen einzuleiten.

Sie sind zuständig für den SAP Partnervertrieb bei der Telekom Deutschland GmbH. Inwiefern unterscheidet sich das Großkundengeschäft bei der TDG zum Enterprise Business, insbesondere bei der Transformation zu S/4HANA?
Wir stehen vor der Herausforderung, eine sehr heterogene Kundengruppe anzusprechen. Von kleinen Betrieben, die gerade einmal 50 Mann zählen, bis hin zu bekannten Firmen, die uns alltäglich begegnen.
Im Fokus steht bei uns der komplette Mittelstand. Wir reden hier von Firmen mit wenigen SAP Usern, denen wir die kleinen SAP Lösungen anbieten bis hin zu Konzernen, die den Einsatz eines SAP S/4HANA Systems forcieren, um im stetig wachsenden Wettbewerb bestehen zu können. Mit diesen Kunden erarbeiten wir gemeinsam Ihre Roadmap, um Ihre individuelle Migration zu definieren, wahlweise mit unserem Haus- und Hoflieferanten T-Systems und anderen Tochtergesellschaften wie der Detecon/MMS oder über einen unserer mittelstandsfähigen Partner. Wir bauen seit zwei Jahren unser SAP Partner-Öko-System aus, das derzeit 34 ausgewählte Partner umfasst, darunter natürlich auch die Zukunftsagenten, die West Trax und die T-Systems DMS.  
Insbesondere für den kleineren Mittelstand und wirklich kleine Unternehmen ist das bereits erwähnte Partner-Öko-System von elementarer Bedeutung. Mit Hilfe des Partner-Öko-Systems können wir neben dem großen ERP System SAP S/4HANA auch SAP Business by Design und SAP Business One anbieten. Wir als Telekom treten dabei als Trusted Advisor auf, sind der Generalunternehmer und kümmern uns um den Rest. Das heißt wir offerieren die Lizenz und beraten den Kunden, suchen den richtigen Projektimplementierungspartner, betreiben, pflegen und warten. Kundenseitig wird das Modell sehr positiv aufgenommen, weil sie das gesamte SAP Offering von einem, vertrauensvollen Anbieter beziehen können – und das Dank des Partner-Öko-Systems auch zu mittelständigen Preisen.

Wir bedanken uns bei Pascal Brumm für das gute Gespräch und die interessanten Insights.

Quelle Titelbild: Telekom Deutschland GmbH