22 Juli 2024

IT-Landschaften sind heute global strukturiert und hypervernetzt. Menschen, Geräte und Infrastrukturen kommunizieren über weltweite Netzwerke miteinander und tauschen unentwegt Daten aus. Ein modernes Rechenzentrum spielt in diesem Szenario eine entscheidende Rolle und fungiert als zentrale, technologische Drehscheibe für alle Beteiligten. Zudem erfordern innovative Technologien wie das Internet of Things (IoT), künstliche Intelligenz (KI), Cloud Computing sowie Augmented und Virtual Reality eine nie gekannte Konnektivität. Dies stellt die Betreiber von Rechenzentren vor große Herausforderungen. Systeme für Hybrid Digital Infrastructure Management (HDIM) bieten hierfür eine praktikable Lösung.

 

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Server ausschließlich innerhalb der Grenzen eines einzigen Rechenzentrums operierten. Heute sind die Hardware-Ressourcen in der Regel über verschiedene Standorte verteilt, die Rechenzentren bei Kunden, an der Edge sowie bei Cloud-Anbietern umfassen. Zudem bedarf es einer durchgängigen Konnektivität, welche die Menschen und Geräte auf Stadt-, Landes-, Bundes- und globaler Ebene nahtlos miteinander verbindet. Treten in einer derart komplex vernetzten Welt Unterbrechungen oder andere Störungen der Konnektivität auf, kann dies bei Unternehmen schnell zu großen Schäden wie finanziellen Verlusten und Imageeinbußen führen. Verantwortliche für Netzwerke und Rechenzentren benötigen daher eine maximale Transparenz über alle Prozesse, die jeweilige Kritikalität sowie über sämtliche Assets und Abhängigkeiten untereinander.

Hierbei unterstützen Lösungen für Data Center Management (DCM). Damit lassen sich die Infrastrukturen und die jeweiligen IT-Systeme in Rechenzentren planen, verwalten und überwachen. Im Fokus steht dabei die Optimierung der Energieversorgung, Klimatisierung, Verkabelung und Flächennutzung. Dies soll dazu beitragen, Rechenzentren verlässlich und wirtschaftlich zu betreiben sowie Betriebsstörungen zu vermeiden. Zentrale Anforderung an eine DCM-Lösung ist es, sämtliche Aktivitätszonen innerhalb des Rechenzentrums sowie die Beziehungen der einzelnen Komponenten transparent abzubilden und zu managen. Zu den einzelnen Aktivitätszonen in Bezug auf die Konnektivität zählen:

  1. GrafikPerimeter und Versorgung: In dieser Zone bezieht sich die Konnektivität rein auf die Erschließung und die physische Sicherheit der Komponenten.
  2. Grey Space: Hier konzentriert sich die Konnektivität auf die interne Stromverteilung und das Management der Kühlsysteme, das unter anderem Pumpen, Ventile, Batterien, USV, Umschalter und Sicherungspaneele umfasst.
  3. White Space / IT-Raum: In diesem Bereich herrscht eine sehr dichte Konnektivität mit Fokus auf Datenübertragung, Stromverteilung und Überwachung.
  4. Meet-me-Room: Diese Zone bildet den Knotenpunkt der Konnektivität. Hier wird das interne Netz des Rechenzentrums mit den externen Netzen anderer Gebäude, Betreiber oder Kundenstandorte verbunden.

Klassische DCM-Lösungen – nicht immer die beste Wahl

Klassische DCM-Lösungen haben jedoch einen Schwachpunkt: Sie sind zwar in der Lage, Anlagen und Komponenten aus Facility-Sicht hinreichend zu verwalten und zu überwachen, die Konnektivität lässt sich damit hingegen meist nicht zufriedenstellend abbilden. Gerade hier ist aber eine umfassende Transparenz über alle Aktivitätszonen unabdingbar, um einen störungsfreien und effizienten Betrieb zu gewährleisten. So muss das System sämtliche Prozesse, Assets und Abhängigkeiten im Rechenzentrum stets im Blick haben. Nur dadurch lassen sich stetige Optimierungen der kompletten Infrastruktur auf strategischer Ebene realisieren.

IT-Leiter benötigen demnach eine allumfassende Management-Lösung, die ihnen einen 360-Grad-Blick über Rechenzentrum und Netze verschafft. Erforderlich ist zudem eine vollkommene Transparenz über den Datenaustausch zwischen den einzelnen Zonen, Komponenten und Systemen. Hierbei müssen auch virtuelle Instanzen wie VPNs, Software und Virtualisierung-Applikationen umfasst sein. Erst dieser ganzheitliche Blick ermöglicht es IT-Verantwortlichen, die Verfügbarkeit der Services im Rechenzentrum und die Ausfallsicherheit jederzeit zu gewährleisten. Für Unternehmen ist dies zwingend erforderlich, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition langfristig zu sichern.

Leistungsfähige Reporting- und Analysefunktionen im Rechenzentrum 

Darüber hinaus sollte die Lösung in der Lage sein, im Rechenzentrum verschiedenste Informationen und Daten zu allen Assets in den einzelnen Zonen übersichtlich abzubilden und zu managen. Und schließlich sollte das System leistungsfähige Reporting- und Analysefunktionen bieten, wichtige Industriestandards einhalten und gängige Tools von Drittanbietern nahtlos integrieren.

Erfüllen lassen sich diese hohen Anforderungen mit modernen Lösungen für Hybrid Digital Infrastructure Management (HDIM). Diese zeichnen sich durch einen integrierten Ansatz aus, der insbesondere hybride Netzwerkinfrastrukturen unterstützt. Hierbei werden alle Aspekte der Rechenzentrumsverwaltung umfasst – von der physischen Infrastruktur wie Stromversorgung, Kühlung und Stellfläche bis hin zu den komplexen IT-Komponenten wie Netzwerke, Server und Speichersysteme. Zudem optimiert eine HDIM-Lösung sämtliche Belange rund um eine verlässliche Konnektivität. Dies betrifft neben der physischen Verkabelung auch logische und virtuelle Netzwerkkonzepte, wobei auch Dienste wie Software und Applikationen einbezogen werden.

HDIM-Lösungen bieten Rundum-Blick auf IT-Infrastruktur

IT-Verantwortliche profitieren enorm von dieser ganzheitlichen Sichtweise: So lassen sich damit sämtliche Infrastruktur-Ressourcen lückenlos erfassen, dokumentieren und optimieren. Dies funktioniert sowohl in den zentralen Rechenzentren als auch an verschiedensten Edge-Punkten – auch über geografisch verteilte Standorte hinweg. Die HDIM-Lösung bietet detaillierte Übersichten über den aktuellen Zustand der Infrastruktur und die möglichen Auswirkungen geplanter Änderungen. Dies liefert IT-Managern eine solide Basis für fundierte strategische Entscheidungen im Hinblick auf Anlageneffizienz und Konnektivität.

Darüber hinaus verfügen HDIM-Lösungen über die nötige Intelligenz, um mögliche Engpässe verlässlich zu prognostizieren und alternative Routen für die Datenübertragung oder erforderliche Kapazitätserweiterungen vorzuschlagen. Auf diese Weise lässt sich jederzeit eine leistungsfähige und hochverfügbare Infrastruktur sicherstellen – vor allem auch in komplexen Multi-Cloud-Umgebungen. Und nicht zuletzt enthalten die Lösungen viele weitere durchdachte Funktionen, die für ein modernes Infrastrukturmanagement unerlässlich sind. Damit lassen sich Systeme etwa permanent überwachen, Workflows automatisieren und vorausschauende Analysen durchführen.

Fazit

Hypervernetzte IT-Landschaften ebnen den Weg für einen global durchgängigen Datenaustausch und ein bisher unerreichtes Maß an Konnektivität. Gleichzeitig stellen sie IT-Verantwortliche vor große Herausforderungen, was das Management der komplexen, digitalen Infrastrukturen und deren Einsatz im Rechenzentrum betrifft. Fortschrittliche HDIM-Lösungen bieten eine Vielzahl an ausgefeilten Funktionen, um die hohen Anforderungen zu adressieren und somit die nötige Konnektivität jederzeit zu garantieren.

 

Über Oliver LindnerOliver Lindner

Oliver Lindner ist Director of Product Management bei der Ellwanger FNT GmbH. Er verfügt über rund 30 Jahre Erfahrung in der IT und im Management von IT-Infrastrukturen mit Schwerpunkt auf Rechenzentren.

 

Über FNT

Die FNT GmbH mit Hauptsitz in Ellwangen (Jagst) vereinfacht mit ihrer FNT Command Platform das Management von hochkomplexen digitalen Infrastrukturen in Unternehmen und Behörden. Sowohl IT-, Telekommunikations- als auch Rechenzentrumsinfrastrukturen lassen sich mit der Cloud-fähigen „Software made in Germany“ effizient als Digitaler Zwilling erfassen und über alle Ebenen vom Gebäude bis zum digitalen Service dokumentieren. Die Software bietet zudem offene Schnittstellen und zahlreiche Funktionen, um Transformationen und Changes integriert zu planen, umzusetzen und zu automatisieren. Zu den Kunden von FNT zählen mehr als 500 Unternehmen und Behörden weltweit, darunter mehr als die Hälfte der im DAX-40 notierten Konzerne. FNT betreibt Niederlassungen an mehreren Standorten in Deutschland sowie in New York, London, Singapur und Timisoara und verfügt über ein internationales Partnersystem mit den marktführenden IT Service Providern und Systemintegratoren. Weiterführende Informationen unter www.fntsoftware.com.

 

Quelle Titelbild: pixabay / cliff1126.