12 Februar 2018

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin und das Softwarehaus forcont business technology führten kürzlich eine Studie zum Thema Cloud-Nutzung im deutschen Mittelstand durch. Diese zeigt, dass Cloud Computing und Software-as-a-Service (SaaS) weiterhin auf dem Vormarsch sind. Hintergrundinformationen zu Treibern, Chancen und Risiken gibt es hier.

Die forcont business technology gmbh ist ein auf Enterprise Content Management (ECM) spezialisiertes Softwarehaus. Seinen Kunden bietet es Lösungen zur Steuerung dokumentenlastiger Geschäftsprozesse, auch als Software-as-a-Service aus der Cloud. Gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die mit rund 10.000 Studierenden zu den großen Hochschulen Berlins gehört und sich durch einen ausgeprägten Praxisbezug auszeichnet, widmete sich das Softwareunternehmen im September 2017 dem Thema Cloud im Mittelstand. 142 Nutzer und Anbieter von Cloud-Diensten nahmen an der Studie teil. Im Vergleich zu 2015 zeigt diese einen deutlichen Nutzungsanstieg.

Während vor zwei Jahren 20 Prozent die Frage nach der SaaS-Nutzung nicht sicher beantworten konnten, haben heute vier von fünf Befragten SaaS im Unternehmen im Einsatz oder bieten sie selbst an. SaaS wird dabei weiterhin stark für Kommunikation und Business Collaboration eingesetzt (51 Prozent), aber zunehmend (+17 Prozent) auch als Cloud-Speicher genutzt (68 Prozent). Wir verraten Ihnen, was die Entwicklung vorantreibt und welche Hürden zu überwinden sind.

Digital Workplace 4.0 als Haupttreiber

Das aktuell wichtigste Argument für die Einführung von SaaS-Lösungen ist das mobile Arbeiten. 67 Prozent der Befragten nennen dies als Grund für die Nutzung cloud-basierter Software. Offenbar passt dieser SaaS-Mehrwert gut zu den sich verändernden Arbeitsgewohnheiten. Immer mehr Teilnehmer nennen 2017 die Benutzerfreundlichkeit von SaaS (+10 Prozent), Wettbewerbsvorteile (+9 Prozent) und die flexible Skalierbarkeit (+3 Prozent) als Motive für die Einführung der Cloud. Die Punkte Kosteneffizienz, Entlastung der IT-Abteilung und Konzentration auf das Kerngeschäft verlieren etwas an Bedeutung, wenn gleich sie – wie im Jahr 2015 – weiterhin zu den wichtigsten Beweggründen gehören.

 

Welche Treiber, Anforderungen und Hindernisse bestehen in Bezug auf die Cloud-Nutzung im Mittelstand? Die detaillierte Infografik zeigt den aktuellen Stand im Überblick.

Welche Treiber, Anforderungen und Hindernisse bestehen in Bezug auf die Cloud-Nutzung im Mittelstand? Die detaillierte Infografik zeigt den aktuellen Stand im Überblick. (Quelle: forcont business technology gmbh)

 

Knackpunkte und Anforderungen

Damit sich der positive Trend des Cloud-Computing weiter fortsetzt, müssen neue SaaS-Lösungen folgenden Bedenken und Anforderungen seitens der Nutzer gerecht werden: 

  • Die Datensicherheit bleibt eine der drängendsten Fragen für Nutzer, Nichtnutzer sowie Softwareanbieter. Unter den Nichtnutzern stieg die Zahl derer, die Sicherheitsmängel befürchten, massiv an: von 60 Prozent 2015 auf über 90 Prozent im letzten Jahr. Auch bei den Nutzern genießen Sicherheit und Schutz ihrer Daten weiterhin höchste Priorität, obgleich sie zugunsten der Forderung nach einer stabilen Performance ein klein wenig an Bedeutung einbüßen.
  • Customizing & Support durch den Anbieter gewinnen an Priorität. Gerade in Bezug auf den Support sind Nutzer sensibler geworden.
  • Eine gute Integration in die unternehmenseigene IT-Landschaft ist eine zunehmend wichtige Anforderung an SaaS-Lösungen.
  • Der Kostenaspekt wird vermehrt kritisch gesehen.
  • Auch steigen die Zweifel bezüglich der Mitarbeiterakzeptanz

Werden SaaS-Lösungen zum Standard?

forcont und HWR Berlin sind sicher, dass sich Cloud Computing mittelfristig im deutschen Mittelstand durchsetzt. Nutzer machen sich dann keine Gedanken mehr, wo Daten gespeichert oder verarbeitet werden. Sie fragen sich auch nicht mehr, ob die gewünschte Software überhaupt verfügbar ist. Stattdessen werden sie den uneingeschränkten Zugriff auf die Applikatonen – jederzeit, an jedem Ort und mit jedem Endgerät oder Datencontainer – einfach als gegeben voraussetzen. Eine Bedingung dafür ist, dass Anbieter den zentralen Sorgen der geschäftlichen Nutzer hinsichtlich Rechtssicherheit und Kontrolle über die Daten entgegenwirken – mit mehr Transparenz, Aufklärung und gegebenenfalls Zertifizierungen. Auch müssen sie die Forderungen nach stabiler Performance, Benutzerfreundlichkeit und Kosteneindämmung erfüllen.

 

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemeldung von forcont und der HWR Berlin, Januar 2018.

Quelle Titelbild: iStock/ Rawpixel