19 März 2018

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Zum Autor:

Kalyan Kumar ist Corporate Vice President und CTO IT Services von HCL Technologies und ist unter anderem für Produkt- und Technologiestrategien verantwortlich. Außerdem führt er die DRYiCE Business Unit an und ist Autor mehrerer Bücher im Bereich Cloud Computing und IT Service Management.


Die Einführung von Cloud-Technologien und -Plattformen ist längst zu einer wichtigen Geschäftsanforderung geworden und kein Punkt mehr auf der To-Do-Liste von IT-Teams. In immer mehr Chefetagen reift die Erkenntnis, dass sich eine digitale Strategie, deren Grundlage zumeist die Cloud ist, nur mit einer klar definierten Roadmap zum Leben erwecken lässt.

Cloud Computing hat die Art und Weise, wie Unternehmen in der heutigen Welt agieren, entscheidend verändert. Dabei geht es nicht nur um die technologischen Auswirkungen, sondern auch um die enormen geschäftlichen Einflüsse, welche die Technologie mit sich bringt. Kein Wunder, denn sie bietet Unternehmen nicht nur ein innovatives Beschaffungsmodell, sondern auch eine hohe Geschwindigkeit und Agilität bei der Verfügbarkeit der Unternehmens-IT. Und genau das gab es früher nicht.

Neue Denkweise

Mit den sich ändernden Rollen und Verantwortlichkeiten des Chief Information Officer (CIO), der sich zunehmend zu einem Chief Digital Officer (CDO) verwandelt, hat sich das Verständnis von Cloud Computing in den Vorstandsetagen in den letzten Jahren deutlich verändert. Längst stehen heute bei Chief Experience Officern (CXOs) Flexibilität und Verfügbarkeit der IT-Lösungen stärker im Fokus als die Kosten. Diese Veränderung bei der Cloud-Einführung ist im Wesentlichen auf das native Cloud-Modell zurückzuführen, das die Nutzung von Ressourcen und Anwendungen in einem Anything-as-a-Service (XaaS)-Modell über IT, Partner und Kunden hinweg ermöglicht.

Längst ist in Chefetagen durchaus bekannt, welche Auswirkungen die Cloud auf das Business hat, und auch die Führungsriege will Teil dieser Transformation sein. Immer öfter setzen Manager auf „Cloud State-of-Mind“, womit sie ihre Geschäftspläne und -prioritäten mit Hilfe einer „Cloud-Sicht“ neu bewerten. Allerdings ist die Ausführung einer nativen Cloud-Strategie keine leichte Aufgabe. Unternehmen müssen zunächst entscheiden, was sie in die Cloud auslagern möchten und wann sie dies tun wollen.

Klar definierte Roadmap

Der „Cloud State-of-Mind“-Ansatz bildet die Basis, um eine klare Roadmap zur Lösung dieser Herausforderungen zu entwickeln. Die Einführung von Cloud-Technologien und -Plattformen wird so zu einer Geschäftsanforderung und nicht nur zu einem Punkt auf der IT-To-Do-Liste. So betrachten mittlerweile viele Großkunden Cloud-Plattformen als Kernbestandteil ihrer kurz- und mittelfristigen Strategie.

„Digitale Strategen“ haben schnell erkannt, dass Cloud-Plattformen und -Technologien die Grundlage für digitale Anwendungen sind. Eine kürzlich durchgeführte weltweite Umfrage von HCL unter mehr als 350 IT- und Geschäftsverantwortlichen verdeutlicht allerdings das noch immer bestehende Dilemma: Obwohl die meisten Unternehmen eine digitale Strategie verfolgen, verfügt weniger als ein Viertel von ihnen über einen Plan zur Durchführung. Dieses Bestreben, die digitale Strategie umzusetzen und die Geschäftsvorteile zu nutzen, um wettbewerbsfähiger zu sein, ist einer der Hauptgründe für das wachsende Interesse von Unternehmen an Cloud Computing. Zudem zeigt die Umfrage, dass die Technologie bei Unternehmen ganz oben auf der Liste der „digitalen Investitionen“ steht.

Nachhaltige Wettbewerbsvorteile

Das überrascht nicht besonders, denn die Cloud hat eine transformative Wirkung erzielt und die Art und Weise, wie Unternehmen heute funktionieren, deutlich verändert. Organisationen nutzen sie, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Denn längst hat sich Cloud Computing zu einer ausgereiften Technologie entwickelt. Während anfangs vor allem Infrastructure-as-a-Service- (IaaS) Lösungen im Vordergrund standen, haben sich in den letzten Jahren vor allem Platform-as-a-Service- (PaaS) und Software-as-a-Service- (SaaS) Lösungen durchgesetzt. Dies liegt insbesondere an einer schnelleren sowie kostengünstigeren Einführung als auch an reduzierten Wartungszeiten.

Nahtloses, digitales Erlebnis

Viele Unternehmen nutzen einen nativen Cloud-Pfad zur Einführung von Cloud Computing. Dadurch schaffen sie nahtlose digitale Internet-of-Things (IoT)-Erlebnisse und transformieren Geschäftsprozesse. Darüber hinaus sind sie in der Lage, Services zu orchestrieren, bereitzustellen und zu konsumieren sowie alles in ein größeres Gesamtsystem zu integrieren. Unternehmen und ihre IT-Abteilungen erkennen, dass die Cloud eine gute Option im Hinblick auf eine sichere Geschäftsstrategie bietet.

Ausblick

Um künftig noch schneller, agiler und wettbewerbsfähiger zu sein, setzen Unternehmen zunehmend auf eine Cloud- oder Service-Architektur. Diese Entwicklung wird durch die Nutzung einer nativen Anwendungsarchitektur aus Cloud, DevOps und agilen Entwicklungsumgebungen wie Zero Touch Cloud Platform Operations und XaaS Enablement weiter vorangetrieben. So wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Nutzung hybrider Cloud-Umgebungen weiter zunehmen, weil sich der Mix aus Private und Public Clouds immer stärker verbreitet. Deshalb sollte jede neue Initiative, Marktexpansion, Produkt- und Serviceverbesserung sowie Go-to-Market-Strategie auch aus dem Blickwinkel der Cloud betrachtet werden, um den Ein- beziehungsweise Umstieg erfolgreich zu gestalten. IT-Teams werden so zum „Trusted Cloud Partner“ für das Business und ermöglichen es, geeignete Workloads zu identifizieren und diese nahtlos in die Cloud zu übertragen.

 

Quelle Titelbild: iStock / Suebsiri