31 August 2018

Da die Geschwindigkeit der technologischen Innovation zunimmt, erwarten die Bürger von Behörden und Ämtern, dass sie Schritt halten – das ist also die Herausforderung für Smart Government. Dies bedeutet, die Bereitstellung von Diensten und die Interaktion mit der Öffentlichkeit zu digitalisieren und zu verbessern.

Staatliche Stellen sollen öffentliche Dienstleistungen effektiv und schnell erbringen, genauso wie kommerzielle Unternehmen eine breite Palette von digitalen Diensten anbieten. Hierzu hat Pure Storage Experten zu Big Data, KI und Blockchain befragt.


„Die Digitalisierung ist keine leichte Aufgabe. Die Technologie bewegt sich schnell, was bedeutet, dass Projekte in Sachen Budget und Zeitaufwand aus dem Ruder laufen können. KI-Projekte sind ein solches Beispiel“, berichtet Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage. „Um dies zu verhindern, erklärte beispielsweise das britische House of Lords Select Committee on AI im April an, dass die Regierung hinsichtlich Finanzierung, Beschaffung und Infrastruktur rund um KI besser informierte Entscheidungen treffen muss, wenn sie eine Post-Brexit-KI-Wirtschaft entwickeln will.“


Bereits im Jahr 2012 hatte die britische Regierung ihre Digitalstrategie angekündigt. Heute ist Großbritannien in dieser Disziplin einer der am weitesten fortgeschrittenen Staaten und erreichte im Rahmen der E-Government-Umfrage der Vereinten Nationen im Jahr 2016 den ersten Platz. Das Land hat auch die mehrfach ausgezeichnete Behördenwebsite gov.uk entwickelt, die vielen anderen Ländern als Vorlage diente.

Pure Storage wollte die Ansichten derjenigen, die an vorderster Front der digitalen Transformation der Regierung stehen, in Erfahrung bringen. In Zusammenarbeit mit der unabhängigen Forschungsagentur Insight Avenue hat der Flash-Storage-Spezialist 101 IT-Führungskräfte in der britischen Zentralregierung befragt, um herauszufinden, was ihrer Meinung nach die Hindernisse auf dem Weg zum „smarter government“ in Großbritannien sind.

Die Studie konzentrierte sich speziell auf die drei Eckpfeiler Daten, Sicherheit und Agilität und deren Rolle bei der Förderung der Transformation. Darüber hinaus wurde hervorgehoben, wie sich die Grundlagen des Staates, wie Infrastruktur und Beschaffung, in den nächsten fünf Jahren weiterentwickeln müssen, damit eine moderne Regierung ihre Transformationsziele erreichen und allen dienen kann.

Digitale Transformation ist allgegenwärtig und kritisch

Drei Viertel der IT-Führungskräfte in Ministerien (74 Prozent) erkennen, dass sich die Art und Weise, wie die Bürger mit der Regierung und den öffentlichen Diensten umgehen wollen, verändert.

Die Transformation kann in Form einer Vereinfachung der kleinsten Bürgertransaktionen bis hin zu Massenreformprogrammen erfolgen, die durch die digitale Technologie ermöglicht werden. Technologie steht im Mittelpunkt des Wandels, und IT-Führungskräfte nennen bei der Befragung von Pure Storage als wichtigste Treiber für Technologieinvestitionen Effizienz (50 Prozent), Servicequalität (46 Prozent) und Innovation (41 Prozent).

Im Rahmen der Umsetzung der Digitalstrategie sind 58 Prozent der IT-Führungskräfte mit dem Fortschritt der digitalen Transformation zufrieden. Als Haupthindernisse gelten Investitionen in Infrastruktur (63 Prozent), Führung (51 Prozent) und Prozesse (50 Prozent) sowie Faktoren wie Kultur (44 Prozent) und Fähigkeiten (42 Prozent). Dies sind komplexe Themen, die einen Investitionsbedarf (Infrastruktur) und ein Top-down-Engagement (Führung) widerspiegeln.

Daten als Chance

Dank des raschen technologischen Fortschritts können Abteilungen nun Daten nahezu in Echtzeit verarbeiten und analysieren, Schlussfolgerungen ziehen, Richtlinien erstellen und hochwertige öffentliche Dienstleistungen erbringen. Die meisten IT-Leiter sehen Big Data als Chance für ihre Abteilung (62 Prozent), und die gleiche Zahl meint, dass ihre Abteilung sich mehr auf Daten/Analysen und weniger auf menschliches Urteilsvermögen verlassen sollte. Weniger als ein Drittel der IT-Führungskräfte (31 Prozent) geben jedoch an, dass sie die Daten intensiv nutzen, um operative Entscheidungen zu treffen. Noch weniger (22 Prozent) nutzen sie ausgiebig für strategische Entscheidungen.

Die Zukunft des E-Government

In den nächsten fünf Jahren wird sich die Funktionsweise der Regierung in einem beispiellosen Ausmaß verändern. Risiken und Chancen müssen sorgfältig abgewogen, Prioritäten bewertet und Maßnahmen neu konzipiert werden. Die meisten Befragten erwarten die Transformation der zentralen Regierungsstellen in den nächsten fünf Jahren. Den Einsatz neuer Technologien sehen sie dabei in den Bereichen Überwachungstechnologie (64 Prozent), biometrische Überwachung (63 Prozent), KI/Robotik (56 Prozent) und IoT (55 Prozent), gefolgt von Blockchain (48 Prozent) und automatisierten Fahrzeugen (42 Prozent).

„Ein datenzentrierter Ansatz ist für die Behörden von entscheidender Bedeutung, um von diesen Innovationen zu profitieren, wie es auch Unternehmen vormachen“, ergänzt Güner Aksoy. „Indem sie Daten in den Mittelpunkt stellen, können IT-Teams Geschäftsdaten und -anwendungen an Ort und Stelle vorhalten, während die Technologie darauf aufbaut.“

Viele Ministerien sind auf dem Weg, zu datenzentrischen Organisationen zu werden. Wenn dieser Prozess einmal vollzogen ist, werden die vollständig digitalen öffentlichen Dienste besser gerüstet sein, um die nächste Welle von Technologieanforderungen der Bürger zu bewältigen.

Fortschritt erfordert weiteres Engagement

Die Ministerien sind im Allgemeinen mit den Fortschritten bei der Transformation zufrieden, und Großbritannien ist im Hinblick auf den digitalen Fortschritt hoch angesehen, aber dennoch gibt es wenig Grund für Selbstzufriedenheit.

„Die Regierungsstellen müssen sich weiterhin mit Sicherheit, Daten und Agilität auseinandersetzen. Die Herausforderungen, denen sie sich hier gegenübersehen, weisen auf einen gemeinsamen Nenner rund um Führung, Fähigkeiten und Infrastruktur hin“, fasst Güner Aksoy abschließend zusammen. „Die Fokussierung auf diese Grundlagen kann den zentralen Regierungsstellen den Weg in die digitale Transformation weisen. Der bisherige Ruf großer und langsamer Behörden wird dann endgültig der Vergangenheit angehören.“

 

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag von Pure Storage

Quelle Titelbild: iStock/ Warchi