30 August 2021

Mittelständler greifen verstärkt auf Cloud-Services zurück. Dennoch herrscht weiterhin Skepsis in Sachen Datensicherheit und technischer Umsetzung. Das fördert unausgereifte Notlösungen für den Umgang mit nutzerbezogenen Daten. Um solche zu verhindern, müssen sich KMUs entscheiden: Cloud-Computing oder On-Premises-Lösung?

Strategieansätze im Vorteils-Check

Bei der Entscheidung zu einer geeigneten Datenmanagement-Strategie, entscheiden Unternehmen: Entweder verwalten sie ihre Daten in Eigenregie (On-Premises) oder sie verlagern ihre Infrastruktur an einen spezialisierten Service-Provider (Cloud-Computing). Doch welche Lösung ist die geeignete?

Sicherheit

Unternehmen behalten durch Inhouse-geführte Verwaltungslösungen die volle Kontrolle. (Quelle: iStock / guvendemir)

Inhouse-geführte Verwaltungslösungen sind beliebt, weil sie durch ihre Nähe zur Organisation ein hohes Maß an Sicherheit suggerieren. Unternehmen behalten die volle Kontrolle über ihre Daten und gestalten Sicherheitsstandards nach ihrer eigenen Vorstellung. Darüber hinaus braucht es durch On-Prem-Software keine Internetverbindung, um auf gespeicherte Daten zurückzugreifen. Das gibt Firmen uneingeschränkte Kontrolle und macht sie weitestgehend unabhängig. Unternehmen sollten jedoch bedenken: Ein hohes Maß an Eigenverantwortung sorgt nur dann für sicheres Datenmanagement, wenn die interne Organisation einwandfrei funktioniert.

In Zeiten von Homeoffice sind Flexibilität und schneller Zugriff durch Cloud-Speicher gefragt. So stellen Firmen sicher, dass Mitarbeiter sicher, ohne Unterbrechungen und von überall arbeiten können. Zwecks Risikominimierung ist Cloud-basierter Speicher so ausgestattet, dass er Ransomware, Phishing-Angriffen, menschlichem Versagen und anderen Gefahren entgegenwirken kann. Eine dezentralisierte Infrastruktur ist besser vor Katastrophen wie Überschwemmungen oder Bränden gesichert als ein lokales Rechenzentrum. Geografische Diversifizierung von Backups schützt Daten also dauerhaft und unterstützt ihre Haltbarkeit auf verschiedenen Ebenen. Firmen sollten bedenken: Indem sie ihr Datenmanagement in fremde Hände geben, machen sie sich vom jeweiligen Anbieter abhängig. Die Auswahl eines Cloud-Service-Providers sollte also gut überlegt sein.

Datenhaltbarkeit und Finanzvorteile machen den Unterschied

Daten können aus verschiedenen Gründen verlorengehen: Systemausfälle, Ransomware-Angriffe, menschliches Versagen. Überlassen Firmen einem externen Anbieter einer 11×9-Cloud 1.000.000 1-MB-Dateien zum Speichern, ginge statistisch gesehen nur alle 659.000 Jahre eine Datei verloren. Unfälle und Hackerangriffe sind daher eine größere Bedrohung als Datenverlust durch Systemausfälle. On-Premises-Speicher sind in der Regel nicht 11×9 fähig. Sie weisen daher eine geringere Haltbarkeit auf. Die Hardware befindet sich nicht in einem spezialisierten Rechenzentrum. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie beschädigt wird oder die Verbindung unterbrochen wird, ist in diesem Fall wesentlich größer.

Cloud-Services haben auch Einfluss auf die Kapitalbindung. Lokale Server zu betreiben ist eine langfristige Investition (Capital Expenditure, CAPEX). Kaufen Unternehmen Rechenserver, verlangen Steuerbehörden, anstatt den Kaufpreis als laufende Betriebsausgabe zu verbuchen, standardmäßige Abschreibungen über zwei Jahre. Dadurch können Unternehmen ihren Gewinn im laufenden Geschäftsjahr nicht ausgleichen und ihre Steuerlast nicht senken. Verlagern Unternehmen ihr Datenmanagement in die Cloud, machen sie die Infrastruktur zur laufenden Betriebsausgabe (Operational Expenditure, OPEX). Diese lassen sich dann mit ihrem Einkommen verrechnen. OPEX sind steuerlich absetzbar und dürfen in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt werden.

Anbieterflut bei Cloud-Migration: Auswahlkriterien erleichtern KMUs die Entscheidung

Über das letzte Jahrzehnt stieg das globale Marktvolumen beim Umsatz von Cloud-Dienstleistungen konstant. Sofern Organisationen ihre Daten an einen externen Cloud-Speicher-Anbieter auslagern möchen, stehen sie vor der Herausforderung, aus einer Flut an Providern den passenden zu finden. Diese Auswahlkriterien können bei der Entscheidungsfindung helfen:

 

1. Systemkomptabilität: Unternehmen müssen identifizieren, welche Art von Cloud-Produkt sie benötigen. So haben Startups andere Anforderungen als etablierte Mittelständler. Hierzu müssen sie die Arbeitsabläufe innerhalb der Organisation kennen und in Bezug auf die gesuchte Cloud-Lösung analysieren. Die Frage „Wie gut integriert sich das Anbieter-System in unsere Infrastruktur?“ sollten Unternehmen also beantworten können. Die Cloud-Strategie sollte stets mit dem Unternehmenserfolg skalieren – oder entsprechend anpassungsfähig sein.

2. Compliance: Geht es um Compliance-Entscheidungen, müssen europäische Unternehmen die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beachten. Bei der Cloud-Migration braucht es einen Anbieter, der es Firmen erlaubt, die Speicherbedingungen und Compliance ihrer Daten zu berücksichtigen und verschiedene Serverstandorte abzudecken. Unternehmen definieren diesbezüglich häufig eigene Richtlinien, die die beauftragten Dienstleister erfüllen müssen.

3. Preis-/ Leistungsverhältnis: Preislich das richtige Angebot zu finden, richtet sich auch nach den Leistungen des Anbieters – von der Hardware-Ausstattung über die Datensicherungsstrategien bis hin zur Wiederherstellungsgeschwindigkeit verlorener Daten. (Zusatz-)kosten, die sich mit der Nutzung der Dienste verändern können, sollten genau geprüft werden. Da Dienstleister großen Wert auf ein nachhaltiges und vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Kunden legen, sind ihre Service-Modelle auf Transparenz ausgelegt. Firmen sollten sich umfassend über die Preis- und Leistungsmodelle am Markt informieren – auch wenn das manchmal heißt, Geschäftsbeziehungen zu beenden und sich einen neuen Partner zu suchen.

Fazit

Obwohl bereits viele Unternehmen ihre Daten an einen Cloud-Anbieter verlagern, herrscht immer noch in weiten Teilen Skepsis in Bezug auf Datensicherheit und technische Umsetzung. Um Notbehelfe im Datenmanagement zu vermeiden, sollten Firmen daher eine geordnete Strategie verfolgen und sich zwischen Cloud-Computing oder Inhouse-Lösungen entscheiden. Beide Strategien haben ihre Vorteile, beim Vergleich wird jedoch klar, dass die Cloud dank Datenhaltbarkeit und Finanzvorteilen nachhaltig überzeugen kann. Es gibt aber immer wieder Sonderfälle und Ausnahmen, bei denen es Sinn ergibt, On-Premises-Lösungen einzusetzen. Entscheiden sich Firmen aber zur Cloud-Migration, müssen sie sich durch eine massive Flut an Angeboten am Markt kämpfen. Bestimmte Auswahlkriterien helfen bei der Entscheidung über das passende Angebot.

 

Über Wasabi

Wasabi Technologies ist ein Hot-Cloud-Storage-Unternehmen, welches seinen Kunden eine schnelle, zuverlässige und kostengünstige On-Demand-Lösung zur Cloud-Speicherung anbietet. Wasabis Lösung ist dabei 80 Prozent günstiger und bis zu 6-mal schneller als Cloud-Anbieter der ersten Generation – wie zum Beispiel Amazon S3. Es bietet 100-prozentigen Schutz der Datenintegrität und eine branchenführende Langlebigkeit – ohne Gebühren für Datenausgänge oder API-Anfragen. Wasabi genießt das Vertrauen von Zehntausenden von Kunden weltweit und wurde als eines der am schnellsten wachsenden und visionärsten Technologieunternehmen anerkannt. Das Unternehmen wurde von den Carbonite-Mitbegründern und Cloud-Storage-Pionieren David Friend und Jeff Flowers ins Leben gerufen, hat bis heute fast 250 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln erhalten und ist ein privates Unternehmen mit Sitz in Boston.

 

Quelle: WASABI Technologies

 

Über den Autor

David Friend, CEO von Wasabi

David Friend ist Mitbegründer und CEO von Wasabi Technologies, ein amerikanisches Hot-Cloud-Storage-Unternehmen, welches seinen Kunden eine schnelle, zuverlässige und kostengünstige On-Demand-Lösung zur Cloud-Speicherung anbietet. Als erfahrener Serienunternehmer hat David Friend insgesamt sieben Technologie-Startups gegründet, darunter neben seinem ersten Unternehmen, ARP Instruments, gründete Friend fünf weitere (mit): ComPictures Corporation, Pilot Software, Faxnet, Sonexis und  Carbonite. David Friend machte seinen Abschluss in Yale und besuchte die Princeton University Graduate School of Engineering, wo er ein David Sarnoff Fellow war.

 
 

 

Quelle Titelbild: Adobe Stock / WavebreakmediaMicro