Online-Mediatheken und Streaming-Dienste erfuhren während der Corona-Pandemie einen Aufschwung. So gab allein der Marktführer Netflix an, im Jahr 2021 die Marke von 200 Millionen zahlenden Abonnenten geknackt zu haben. Dieser Nachfrageschub hat längst zu einem verschärften Wettbewerb in der Branche geführt: Inzwischen unterhält fast jedes bekannte Media-Unternehmen einen hauseigenen Streaming-Dienst und auch viele Fernsehsender bieten Konsumenten häufig ein kostenpflichtiges On-Demand-Angebot. Was Endverbraucher als gut geordnete Video-Bibliothek mit hunderttausenden Film- und Serienangeboten wahrnehmen ist im Hintergrund ein enormer Akt der Datenverwaltung. Welche Herausforderungen erwarten Produktionsunternehmen?
Der Wandel in der Streaming-Branche stellt für Produktionsunternehmen zunehmend eine Belastung dar: Mit dem Ziel, Konsumenten schnellstmöglich, regelmäßig und vor allen anderen mit den neuesten, exklusiven Filmen und Serien zu versorgen, werden sich Anbieter auf kurz oder lang auf eine neue Form der Bereitstellung einstellen müssen. Der Grund: Produktionsunternehmen brauchen durch technische Qualitätsansprüche und Bereitstellungsfrequenz von High-Definition-Inhalten eine fast endlose Speicherkapazität, um die Masse an immer größer werdenden Dateien bewältigen zu können.
Herausforderungen fordern Weiterentwicklung von bestehender IT-Infrastruktur
Zusätzlich zu den Herausforderungen, die sich aus der gesteigerten Nachfrage und der immer weiter steigenden Zahl an Inhalten ergeben, steht die Branche auch vor geografischen Herausforderungen. Hollywood geht heute weiter über die Grenzen von Kalifornien hinaus. Filmmaterial wird auf der ganzen Welt gedreht und verarbeitet. Diese Vorgänge schließen diverse Teams ein – Teams, die für verschiedene Prozesse (bis hin zur Post-Produktion) über den ganzen Globus verteilt sein können. Ein weiterer Parameter, der diese Dezentralisierung von Teams noch verstärkt, ist das Homeoffice. Infolgedessen steigt auch Bedarf an lückenloser Datenübertragung und -speicherung an den unterschiedlichsten internationalen Standorten, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder flexibel, jederzeit und von überall aus darauf zugreifen können.
Diese Faktoren könnten Media-Unternehmen zukünftig dazu zwingen, ihre bisherige IT-Infrastruktur und ihr Datenmanagement zu überdenken und neu auszurichten, um mit den neuen Ansprüchen Schritt zu halten. Bislang zögert die Media- und Entertainment-Branche bei der Einführung neuer Technologien (etwa bei der Umstellung auf die Cloud) jedoch allerdings noch. Insbesondere die Datenspeicherung und -archivierung ist für die Branche eine große Herausforderung, da viele verschiedene Kriterien gleichzeitig erfüllt sein müssen: die Dateien sollten nicht nur sicher gelagert und verarbeitet werden, sie müssen darüber hinaus auch für den Katastrophenfall geschützt sein und trotzdem jederzeit leicht zugänglich sein – ohne das IT-Budget über zu beanspruchen.
Budgetfrage klären: Multi-Cloud bietet gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Bislang verarbeiteten Produktionsfirmen ihre Datenmengen vor Ort – ein Verfahren der schon längst nicht mehr zeitgemäß ist. Zwar ist es für Unternehmen auch wichtig, Daten lokal speichern zu können, jedoch kann es für sie schnell zur Belastung werden, gleich mehrere lokale Rechenzentren an verschiedenen Standorten zu eröffnen (beispielsweise um Datenschutz-Compliance an den jeweiligen Verarbeitungsstandorten zu gewährleisten).
Um ihre Daten zukünftig möglichst dezentral, skalierbar und effizient zu verwalten, sollten Media-Unternehmen daher erwägen, vom „traditionellen“ On-Premises-Ansatz auf eine nachhaltige, flexible und möglichst dezentralisierte Cloud-Lösung umzusteigen. Für Unternehmen in der Media- und Entertainment-Industrie eignet sich dafür am ehesten ein Multi-Cloud-Verfahren.
Der Multi-Cloud-Ansatz kombiniert öffentliche und private Cloud-Services miteinander und bietet viele finanzielle, betriebliche und funktionale Vorteile: Die Multi-Cloud-Strategie verschafft Unternehmen Zugang zu einer großen Auswahl an verschiedenen Cloud-Anbietern und ermöglicht es ihnen dadurch, den Service gleich mehrerer Anbieter parallel zu nutzen. Unternehmen nutzen so lediglich die Services, die sie auch wirklich für ihre Zwecke benötigen. Sie vermeiden eine dauerhafte Bindung an nur einen einzelnen Anbieter, dessen Angebotsportfolio sie gegebenenfalls gar nicht vollumfänglich nutzen können (oder wollen). So minimieren sie ihre IT-Kosten und optimieren gleichzeitig die Leistungsspektrum, das sie in Anspruch nehmen (müssen). Damit stellt die Ausrichtung von Multi-Cloud häufig das beste Preis-Leistungsverhältnis für Unternehmen dar.
Umzugsplanung: Ab in die Cloud
Was können Unternehmen tun, wenn sie sich für den Wechsel in die Cloud entschieden haben? Recherche!
Der beste Weg zur erfolgreichen Umsetzung eines Cloud-Konzepts besteht darin, mehrere Cloud-Optionen und Anbieter zu erkunden, um die beste Lösung für die individuellen Bedürfnisse zu finden, bevor sie eine finale Auswahl treffen. Da sich die Cloud-Branche rapide weiterentwickelt hat, gibt es eine Reihe von Speicheranbietern außerhalb der großen Hyperscaler. Das bedeutet, dass es eine größere Vielfalt an Cloud-Anbietern gibt, die IT-Servicepakete anbieten. Deshalb ist es besonders wichtig, sich im Vorfeld die Zeit zu nehmen, alle Optionen gründlich zu prüfen und herauszufinden, welcher Cloud-Anbieter das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, und zu den Anforderungen des entsprechenden Unternehmens passt.
Zukunftssicherer Erfolg mit der Cloud
Die Entertainment-Branche erfreut sich immer größerer Beliebtheit – die Nachfrage an Streaming-Angeboten steigt stetig. Damit kommen aber auch Probleme auf, die die Branche vor neue Herausforderungen stellen. Zum einen wird durch die erhöhte Nachfrage und das somit auch erhöhte Angebot auch die Menge an Daten, welche Produktionsfirmen verwalten müssen, immer größer. Hinzu kommt auch, dass die Branche dezentralisierter arbeitet, also Daten von überall jederzeit zugänglich sein müssen. Um diese aufkommenden Herausforderungen zu bewältigen, sollten Media-Unternehmen erwägen, ihre Dienste in die Cloud zu verlagern. Als besonders sinnvoll erweist sich der “Multi Cloud”-Ansatz, welcher private und öffentliche Cloud-Services miteinander kombiniert. Eine solche Strategie ermöglicht es, aus verschiedenen Services die passenden Dienste zu wählen. Somit vermieden Unternehmen eine zu starke Anbieterbindung und sie sparen Kosten. Wichtig ist es aber, dass sich Unternehmen ausreichend informieren, um ihre individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen, um den Umzug in die Cloud so effizient wie möglich zu gestalten.
Über David Friend, CEO von Wasabi
David Friend ist Mitbegründer und CEO von Wasabi Technologies, ein amerikanisches Hot-Cloud-Storage-Unternehmen, welches seinen Kunden eine schnelle, zuverlässige und kostengünstige On-Demand-Lösung zur Cloud-Speicherung anbietet. Als erfahrener Serienunternehmer hat David Friend insgesamt sieben Technologie-Startups gegründet, darunter neben seinem ersten Unternehmen, ARP Instruments, gründete Friend fünf weitere (mit): ComPictures Corporation, Pilot Software, Faxnet, Sonexis und Carbonite. David Friend machte seinen Abschluss in Yale und besuchte die Princeton University Graduate School of Engineering, wo er ein David Sarnoff Fellow war.
Quelle Titelbild: Adobe Stock /Proxima Studio