29 September 2022
 

Als die Corona-Pandemie ausbrach, gingen viele Unternehmen dazu über, einen Großteil ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Und aktuell es sieht so aus, als ob das Home Office zumindest für einen Teil der Beschäftigten dauerhaft bleiben wird. Auch sogenannte Hybridmodelle, sprich das abwechselnde Arbeiten zu Hause und im Unternehmen, finden immer mehr Verbreitung. Sind das die Arbeitsplätze der Zukunft? Und welche neuen Herausforderungen bringen diese Arbeitsmodelle mit sich?

Laut einer neuen Studie der International Facility Management Association (IFMA) gehen 81 % der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) davon aus, dass mehr als ein Viertel der Mitarbeiter auch in Zukunft größtenteils remote arbeiten. Selbst dann, wenn die Pandemie vorüber ist.

Diese Erkenntnis hat enorme Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir arbeiten, und darauf, was es eigentlich bedeutet, „auf der Arbeit zu sein“. Remote-Arbeit bedeutet nicht nur, von zu Hause aus zu arbeiten, sondern auch in den Räumlichkeiten eines Kunden, in einem Co-Working-Space in der Nähe oder in einem Café um die Ecke. In den meisten Fällen bedeutet dieses Hybridmodell immer noch, dass man mindestens einmal pro Woche im Büro arbeitet. Das Büro selber ist aber nicht mehr der Hauptarbeitsort. Stattdessen fungiert es als ein gut ausgestattetes Zentrum für eine fluide Belegschaft.

In diesem Szenario wandelt sich das Büro von einem Ort, an dem man sich aufhalten muss, zu einem Umfeld, in dem sich jeder gerne aufhält, aber eben nur zeitweise. Es wandelt sich zu einem Ort der Zusammenarbeit, der persönlichen Treffen und der Teamzusammenführung, während die alltäglichen Aufgaben anderswo stattfinden.

Wie muss die Infrastruktur aussehen?

Die eingangs erwähnte Umfrage zeigt auch, dass 56 % der KMUs bereit sind, das Unternehmensbudget weniger für den physischen Arbeitsplatz einzusetzen und stattdessen eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur ihrer Mitarbeiter zu fördern. Die Technologie spielt bei all dem eine große Schlüsselrolle. Die Mentalität des ortsunabhängigen Arbeitens setzt voraus, dass die Mitarbeiter mit den digitalen Werkzeugen und Anwendungen ausgestattet sind, die sie benötigen, um produktiv zu sein, wo auch immer sie sich gerade befinden. Mehr Fernarbeit bedeutet aber auch mehr Risiken im IT-Bereich.

Diese Lösungen sorgen für Sicherheit und Flexibilität

Cloud-Anwendungen und -Dienste ermöglichen es Unternehmen, Mitarbeiter an entfernten Standorten zu unterstützen, unabhängig von deren geografischem Standort. So sind beispielsweise Echtzeit-Kommunikationsplattformen wie Microsoft Teams von unschätzbarem Wert für die Verständigung im gesamten Unternehmen. IT-Dienstleister entwickeln heute spezielle Cloud-Telefonanlagen dazu, welche die entsprechenden Dienste integrieren.

Dienstleister entwickeln dabei spezielle Cloud-Telefonanlagen, die es ermöglichen, herkömmliche Telefone mit Mobilfunk, Fax, Messenger-Dienste sowie DECT in einem Komplettsystem zu verbinden. Durch diese Erweiterung einer bestehenden Telefonanlage können Unternehmen ihre gesamte Kommunikation komplett neu definieren.

Zusätzlich lassen sich diese Lösungen durch weitere digitale Implementierungen im Bereich der Videotelefonie beziehungsweise Videokonferenzen erweitern. Innovative Systeme können hier bis zu 35 Konferenzteilnehmer per Tablet oder Smartphone als Konferenz zusammenschalten, ohne dass dafür eine Registrierung oder ein Software-Download erforderlich wird.

Um Remote-Arbeitsformen langfristig zu unterstützen, müssen Unternehmen genau prüfen, in wie viele (und welche) Cloud-Anwendungen und -Dienste sie investieren. Parallel müssen die Mitarbeiter über Cloud-Technologien Zugang zu den Unternehmensressourcen haben.

Einfach ausgedrückt: Unternehmen müssen ihre Ausgaben für Cloud-Sicherheits- und Governance-Tools, virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) und andere wichtige Instanzen, die ihre Remote-Mitarbeiter sicher unterstützen können, priorisieren.

Hybride Arbeitsweise als Kompromiss

Wenn Unternehmen es richtig anstellen, hat das Modell des hybriden Arbeitsplatzes erhebliche Vorteile. Unternehmen können die Kosten für Büroräume senken und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. Das standardmäßige Angebot von flexiblen Arbeitsplätzen kann dazu beitragen, besonders talentierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass Mitarbeiter die Möglichkeit besonders hoch schätzen, auch außerhalb des Büros arbeiten zu können, sofern sie über die entsprechenden Werkzeuge verfügen, um dies effizient zu tun.

Die Covid-Pandemie und ihre Folgen waren (und sind) praktisch eine Art Massenexperiment in puncto Heimarbeit, das nach Ansicht vieler Unternehmen und Mitarbeiter zumindest ein Teilerfolg war. Längerfristig wird sich ein hybrides Arbeitsmodell nach Meinung von Experten dann durchsetzen, sofern die Konnektivität in Verbindung mit dem Zugang zu digitalen Werkzeugen stimmt. Es muss sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter aus der Ferne genauso frei zusammenarbeiten können wie im Büro.

Genauso wichtig ist es, die emotionalen und psychologischen Auswirkungen auf die Mitarbeiter zu berücksichtigen. Hier offenbaren sich die Probleme vieler zukünftiger Arbeitsplätze. Wer nicht frei und natürlich kommunizieren kann, für den kann Arbeit in den eigenen vier Wänden isolierend wirken. Die Umstellung auf die virtuelle Arbeit hat zu einer Zunahme der täglichen „Mikrofrustrationen“ geführt, welche Arbeitnehmer erleben. Die Remote-Arbeit ist also ein zweischneidiges Schwert – und es wird sicher noch eine längere Übergangszeit benötigen, bis sich der Mensch wirklich daran gewöhnt hat.

Fazit 

Insbesondere die Arbeit von zu Hause aus sowie hybride Modelle gelten als zukunftsweisend. Sie sind jedoch keine Einheitslösung für alle und bringen entsprechende Herausforderungen mit sich, zum Beispiel in Bezug auf die Datensicherheit und die Vernetzung. Viele Menschen haben zudem mit der Isolation bei der Arbeit von zu Hause Probleme, etwa wenn es um fehlendes Tempo bei der Arbeitsausübung geht. Diese Herausforderungen können nur mit genügend Zeit und entsprechenden Hilfen gemeistert werden.

Über den Autor Sascha Korten:

Sascha Korten ist Director Solution Sales der Ostertag DeTeWe. In seinen Bereich gehört die vertriebliche Verantwortung für die hauseigene Cloud-Lösung sowie für die Carrier-Dienstleistungen und die Netzwerk-Infrastruktur-Angebote. 

 
 
 
 
 
Quelle Titelbild: Pexels / Life Of Pix