24 Februar 2025

Ständig liest und hört man von Deutschland nur als Schlusslicht. Zumindest auf dem Halbleitermarkt spielt die Bundesrepublik in bestimmten Schlüsselbereichen aber ganz weit vorne mit. Das zeigt eine im Februar 2025 vorgestellte Studie.

Inmitten der allgemein schlechten Stimmung und gegen den Strom, sich in Deutschland international immer mehr abgehängt zu fühlen, gibt es auch mal eine positive Nachricht. Denn wie eine auf der Münchener Sicherheitskonferenz im Februar 2025 vorgestellte Studie des Ifo Instituts und Econpol Europe zeigt, ist der Standort Deutschland gerade in einigen Spitzenbereichen der Halbleiterindustrie stärker, als vielfach vermutet.

Laut Industry of Things betrifft das vor allem Leistungshalbleiter, optische Chips und Sensortechnik. Die in der Studie erhobenen Daten aus den neun wichtigsten Produktionsländern zeigen, dass Taiwan und China vor allem beim Export integrierter Schaltkreise ganz vorne liegen. Diese Kategorie umfassen auch zahlreiche in einem Chip oder Mikroprozessor vereinte elektronische Komponenten wie Transistoren, Dioden, Widerstände und Kondensatoren.

In Spezialbereichen Spitzenklasse

Die Bereiche, in denen Deutschland, die USA und Japan ihre Stärken haben, umfassen Halbleiter und Bauelemente, die auf das Steuern und Schalten hoher elektrischer Ströme und Spannungen ausgelegt sind. Gleiches gilt auch für optische Chips, wie sie etwa für Glasfasernetze erforderlich sind.

Die asiatischen Länder Südkorea, Taiwan, Singapur, Malaysia und China dominieren zwar zu über 50 Prozent den Chipweltmarkt. Deutschland, Japan, die USA und die Niederlande steuern aber zusätzlich einen großen Teil der Anlagen und Ausrüstung für die Halbleiterfertigung bei.

Wenn man auch die Maschinen für die Herstellung und der Verarbeitung von Rohmaterialien mitrechnet, exportiert Deutschland auf dem Halbleitermarkt der Ifo-Studie zufolge mehr, als es importiert. Das heißt, dass die Abhängigkeiten in der globalen Halbleiterproduktion keinesfalls einseitig sind, wie die Studienmacher weiter anmerken.

 

Quelle Titelbild: Unsplash / Brian Kostiuk