20 Juli 2019

Zwar langsamer aber immer noch zweistellig – der Markt für IT-Services wächst weiter. Eine geänderte Nachfrage und der Fachkräftemangel erweisen sich als Bremse. 

Eine neue Studie geht aus dem Marktforschungshaus Lünendonk & Hossenfelder hervor. Es gewährt Blicke in ein neues Ranking der führenden IT-Beratungs- & Systemintegrationsunternehmen. 2018 verzeichnet dieser Markt einen Zuwachs von 12,7 Prozent. Das IT-Dienstleistungsgeschäft, zu dem auch Outsourcing und Managed Services gehören, legt etwas strammer und dennoch stark mit 11,9 Prozent zu. 

Im kommenden Jahr wird nochmals eine Senkung prognostiziert. Die Expansion des IT-Servicemarkt soll dann noch 10,6 Prozent betragen. In 2020 wird mit einem Zuwachs von 10,8 Prozent gerechnet. 

Wachstumsbremse sei laut Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk schwerwiegend der Fachkräftemangel. „Immer öfter müssen IT-Dienstleister Projekte ablehnen, die Vorhaben können oft nicht mehr ‚gestafft‚ werden,“ sagt Zimmermann. 

Lünendonk Studie 2018

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Quelle: Lünendonk & Hossenfelder GmbH

Kleinere IT-Dienstleister seien vom Fachkräftemangel am stärksten betroffen. Im unteren Marktsegment der Berater & Systemintegratoren mussten 17 Prozent der Auftragsanfragen abgelehnt werden. Auch die Top-25-Unternehmen in diesem Segment mussten Abstriche machen und acht Prozent der Projektanfragen ablehnen. Einschließlich Outsourcing und Managed Services betrug die Ablehnungsquote im gesamten IT-Dienstleistungsmarkt rund zwölf Prozent. 

Auf der guten Seite: Die Zahl der eingestellten Berufsanfänger im IT-Dienstleistungsmarkt stiegt. Die 50 größten deutschen IT-Dienstleistungsunternehmen stellten im vergangenen Jahr durchschnittlich 255 neue Mitarbeiter ein wovon 38 Prozent Berufsanfänger waren. 2017 betrug diese Zahl noch 35 Prozent. Grund hierfür sind unter anderem die steigenden Zahlen an Absolventen an Informatikfakultäten der Universitäten und Hochschulen. 

Marktentwicklung von 2018 bis 2020 

Lünendonker befragte die Unternehmen zudem welche Services 2018 am meisten gefragt waren und worauf die IT-Berater und Systemintegratoren ihr Portfolio für 2020 ausrichten. Klassische Systemintegration sprich die Integration digitaler Lösungen in die Backend-IT erzielte bei 85 Prozent der Anbieter eine starke Nachfrage. 89 Prozent der Unternehmen wollen Ihr Portfolio verstärkt darauf ausrichten. 

Die agile Anwendungsentwicklung war 2018 für drei von vier Unternehmen auf dem Programm, 2020 sehen sogar 85 Prozent ihr Angebot dem angepasst. Noch arbeiten 55 Prozent der Unternehmen nach einem klassischen Ansatz, hingegen 45 Prozent in agilen Projektteams. 

Die Orchestrierung von Cloud-Services und das Management von Hybrid-Cloud-Umgebungen soll einen Sprung von 68 Prozent in 2018 auf 82 Prozent in 2020 verzeichnen. Im Bereich der künstlichen Intelligenz bewegt sich der Wert von 48 auf 75 Prozent. 

Weitere Steigungen sind in den Bereichen IoT-Lösungen, Robotic Process Automation (RPA), Blockchain sowie Legacy-Modernisierung zu erwarten. 

 

Quelle Titelbild: Lünendonk & Hossenfelder GmbH