14 Februar 2022

Die Digitalisierung in Deutschland stößt auf viele Hindernisse. Eines der größten ist die unzureichende IT-Sicherheitsinfrastruktur und die dadurch hohe Bedrohung durch Cyberkriminalität. Dadurch fehlt vielen das Vertrauen in digitale Angebote.

 

Wie Zahlen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) belegen, nimmt die Cyberkriminalität immer weiter zu. Sowohl die Quantität als auch die Qualität der Angriffe steigt dabei beständig, so gab es im Jahr 2021 144 Millionen neue Schadprogramme, ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2020, und einen deutlichen Anstieg von Ransomware-Attacken.

Mittlerweile gibt laut den Zahlen des BSI jeder Vierte Deutsche (24 Prozent) an, selbst bereits von Cyberkriminalität betroffen gewesen zu sein. Die Angreifer haben es dabei besonders auf die Gewinnung von Onlinezugangs- und Kontodaten abgesehen. Dass vielen Bürger*innen dadurch das Vertraue in digitale Angebote fehlt, ist nicht verwunderlich und eine Umfrage des VPN-Anbieters NordVPN bestätigt das.

 

Verfolgt im Cyberspace

Demnach glauben fast zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent), dass Cyberkriminelle sie online verfolgen. Weitere 41 Prozent vermuten das für große Social-Media-Plattformen wie Instagram. Auch Werbetreibende im Allgemeinen (39 Prozent), Unternehmen wie Google (36 Prozent) und der Staat selbst (26 Prozent) stehen in Verdacht, die Aktivitäten der Bevölkerung im Internet zu verfolgen.

Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten ist dazu der Meinung, dass digitale Anwendungen mehr Daten erheben, als es zur Erfüllung ihres eigentlichen Zwecks notwendig ist. Vor allem Meta mit seinen Plattformen Facebook, WhatsApp und Instagram steht bei vielen in Verdacht, besonders große Informationsmengen zu sammeln.

Quelle: NordVPN / Von diesen Internetakteuren fühlen sich die Deutschen verfolgt

Argwohn schützt nicht vor Leichtsinn

Erstaunlich ist bei alldem Argwohn der leichtsinnige Umgang der Befragten mit ihren eigenen Daten. Demnach geben 16 Prozent an, Cookies egal auf welcher Website immer zu akzeptieren, über ein Viertel (28 Prozent) tut dies bei auf den ersten Blick vertrauenswürdig gestalteten Seiten. Lediglich eine Minderheit von 5 Prozent lehnt Cookies kategorisch ab.

Ebenso nutzen viele Deutsche kostenloses Wlan in der Öffentlichkeit und geben hierfür sensible Informationen preis, Namen, Email-Adresse, Anschrift, ohne das Risiko im Blick zu haben. 39 Prozent melden sich etwa über öffentliche Netzwerke bei ihrem Email-Account an, 31 Prozent nutzen Social-Media-Plattformen, 28 Prozent loggen sich bei Onlinekonten ein. Kostenlos ist dieses Wlan-Angebot also mitnichten, die Nutzer bezahlen mit ihren Daten.

 

Was man zum Schutz der eigenen Daten tun kann

Wer sich im Internet bewegt, muss zwangsläufig mit der Verfolgung und Erhebung seiner Daten rechnen. Diese Gewissheit lässt sich allerdings durch gewisse Vorsichtsmaßnahmen einschränken. Die Nutzung eines VPNs etwa sorgt dafür, dass keine Informationen zu IP-Adresse und Standort des verwendeten Geräts einsehbar sind.

Auch gibt es bestimmte Browser, etwa StartPage oder DuckDuckGo, die Daten besser schützen als andere. Die Vermeidung von bestimmten Diensten wie Google kann ebenfalls hilfreich sein, da diese eine enorme Menge an Daten sammeln. Zuletzt hat es jeder selbst in der Hand, wie viele Informationen man mittels Cookies oder direkt über Social-Media preisgibt.

 

Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von Northern Data.

Quelle Titelbild: Unsplash / Towfigu Barbhuiya