12 November 2024

2023 waren die Halbleiterumsätze noch im zweistelligen Minusbereich. Dank künstlicher Intelligenz sollen sie 2024 laut Gartner aber um fast 19 Prozent auf rund 630 Milliarden US-Dollar steigen, 2025 dann um weitere knapp 14 Prozent auf knapp 717 Milliarden Dollar.

Hardware hat sich eigentlich immer mehr zum Minusgeschäft entwickelt. Aber wie Nvidias steiler Aufstieg in den kleinen Kreis der mit über einer Billion US-Dollar bewerteten Unternehmen zeigt, haben Hochleistungsgrafikchips (GPUs) seit dem von ChatGPT ausgelösten GenAI-Boom Hochkonjunktur. Und davon profitiert auch der gesamte Halbleiterweltmarkt. Der hat sich nach der Flaute der letzten Jahre damit mächtig erholt.

Gartner prognostiziert für 2024 ein Wachstum von 18,8 Prozent auf 629,8 Milliarden Dollar, nachdem der Markt 2023 um 11,7 Prozent auf ein Volumen von 530 Milliarden Dollar eingebrochen war. Für 2025 rechnet das US-Marktforschungsinstitut mit einem moderateren, aber immer noch beachtlichen Plus von 13,8 Prozent auf 716,7 Milliarden Dollar.Auch der Speichermarkt legt mächtig zu.

Hochleistungs-GPUs sind die Zugpferde

Maßgeblicher Treiber der Entwicklung ist laut Gartner künstliche Intelligenz beziehungsweise die von ChatGPT und Co. geforderten Hochleistungs-GPUs, wovon vor allem Nvidia profitiert. Das Unternehmen spricht bei seinen KI-Beschleunigern zwar noch von GPUs, obwohl diese laut Heise längst keine klassischen Grafikkarten mehr darstellen und beim 3D-Rendering etwas nachgelassen haben. Die aktuellen Nvidia-Beschleuniger der Generationen Hopper und Blackwell kosten weit über 20.000 Dollar. Hinzu kommen laut Heise noch die Kosten für weitere Serverkomponenten.

Besonders stark steigt dabei der Bedarf an High Bandwith Memory (HBM), die AMD, Nvidia und Co. als schnellste Speicher auf ihren KI-Beschleunigern einsetzen. Die HBM-Umsätze sollen 2024 um 284 Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar geradezu explodieren und 2025 um weitere 70 Prozent auf 21 Milliarden Dollar steigen.

Auch die Hersteller von DRAM-Speichern profitieren davon. Die Umsätze einschließlich die für DDR5- und DDR4-Arbeitsspeicher sollen 2024 bei 90,1 Milliarden Dollar liegen und 2025 auf 115,6 Milliarden Dollar klettern.

Dabei kommen den Herstellern auch Produktionsengpässe bei DRAM- und NAND-Flash-Bausteinen zugute, die bei SSDs etwa für steigende und profitablere Preise gesorgt haben. Bei NAND-Flash sind die Preise nach der Talfahrt zuvor um 60 Prozent steil nach oben gegangen. Entsprechend sollen die weltweiten Umsätze 2024 auf 67 Milliarden und 2025 auf über 75 Milliarden Dollar steigen.

Für alle Speicherchips zusammen rechnen die Marktforscher für 2025 mit einem Umsatz von 196,3 Milliarden Dollar. Das wären etwas mehr als 27 Prozent der gesamten Halbleiterumsätze.

 

Quelle Titelbild: Unsplash / BoliviaInteligente