Gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump das KI-Großprojekt Stargate verkündet. Von der vom ihm genannten Investitionssumme von 500 Milliarden Dollar fehlt bislang allerdings jede Spur. Und auch die versprochenen Jobs lassen auf sich warten.
Gleich einen Tag nach seinem Amtseid als 47. US-Präsident hat Donald Trump ein ehrgeiziges KI-Infrastruktur-Projekt angekündigt. Stargate sollte mit Investitionen von 500 Milliarden Dollar der ganzen Welt dienen. Die EU hat prompt versucht, mehr oder weniger erfolgreich, ihrerseits mit Milliardenfördersummen für KI-Gigafabriken in Europa dagegenzuhalten.
Seit der vollmundigen Verkündung des amerikanischen KI-Mammutprojekts mit Beteiligung von OpenAI, Oracle und Softbank ist es darum aber etwas still geworden. Elon Musk, der OpenAI einst mitgegründet, zwischenzeitlich aber verlassen hat, legt aktuell Störfeuer gegen das Vorhaben: „Sie haben derzeit gar nicht das Geld dafür“, wie t3n berichtet.
Seine Worte wurden als neidvoller Zwischenruf eines OpenAI-Rivalen abgetan, denn Musk versucht mit der SpaceX-Gründung xAI sein eigenes KI-Süppchen zu kochen und ChatGPT von OpenAI Konkurrenz zu machen.
Es fehlt unter anderem am Geld
Wie das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf eine anonyme Quelle schreibt, soll auch ein halbes Jahr nach der Ankündigung von Trump noch nicht viel passiert, kein einziger Vertrag in trockenen Tüchern sein.

Trotz großer Ankündigungen bleibt die Finanzierung von „Stargate“ unsicher. (Bildquelle: Unsplash / Scott Rodgerson)
Von den versprochenen Sofort-Mitteln in Höhe von 100 Milliarden Dollar kann wohl auch keine Rede sein. Musk ätzte denn auch, Softbank verfüge als Geldgeber nur über knapp zehn Milliarden Dollar.
Unklarheit besteht dem WSJ-Bericht zufolge auch über die möglichen Standorte für die geplanten KI-Rechenzentren. OpenAI und Softbank sollen sich bisher nicht darauf geeinigt haben. Laut t3n hatte OpenAI am 22. Juli 2025, also genau ein halbes Jahr nach der Ankündigung des Großprojekts, lediglich mitgeteilt, dass man mit Softbank „schnell an Standortbewertungen“ herangehe. Außerdem würde man auch „neue Konzepte für Rechenzentren“ entwickeln, um „fortschrittliche KI“ auf den Weg zu bringen.
Immerhin ein Rechenzentrum ist in Planung
So wie es aussieht und Gizmodo unter Berufung auf Insider berichtet, gibt es immerhin einen kleinen Lichtblick am Horizont. Bis Ende 2025 soll in Ohio ein Mini-Rechenzentrum entstehen. Das wird aber nur einen geringen Teil der verheißenen 500 Milliarden Dollar verschlingen.
Für größere KI-Rechenzentren dürfte es auch noch an der nötigen Energieinfrastruktur fehlen. Alle amerikanischen Tech-Giganten einschließlich Hyperscaler, Internetanbieter und Chiphersteller haben daher vor, eigene Kraftwerke zu bauen oder sich an bestehenden oder geplanten zu beteiligen. In ihren Planungen setzen sie dabei verstärkt auf Kernkraftwerke und auch auf neue Technologien wie Mini-AKWs sowie die Kernfusion.
Quelle Titelbild: Unsplash / Petr Magera